Zufriedenstellende Erntemenge mit Qualitätssorgen
Für Anbauer war das letzte Jahr von Extremen gekennzeichnet. Durch das trockene Frühjahr waren in diesem Jahr anfangs Winterungen im Vorteil und konnten dem Wasser hinterher wachsen. Die trockene Witterung im Frühjahr führte zu einem geringeren Krankheitsdruck in den Beständen.
von LEL Quelle LEL erschienen am 20.08.2025Erste Druschergebnisse zu Beginn der Ernte waren trotz des trockenen Frühjahrs weitgehend überzeugend. Mit den anhaltenden Niederschlägen wendete sich das Blatt, da reife Bestände im Dauerregen nicht geerntet werden konnten. Nach dem Regen wurden die Felder in rekordverdächtiger Schnelle geräumt. Wegen dieses Jahresverlaufs wird vermehrt von der Ernte vor- und nach dem Regen gesprochen. Vor dem Regen wurden teils sehr gute Qualitäten eingefahren, nach dem Regen wurde je nach Region von großen Auswuchsproblemen und geringen Fallzahlen berichtet. Dies war insbesondere der Fall, wenn das Getreide schon vor dem Niederschlag reif war.
Noch zu früh für abschließende Qualitätseinschätzung
Eine abschließende Qualitätseinschätzung der Ernte 2025 ist jedoch zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich, da erst ein geringer Teil der Chargen untersucht ist. Erschwerend könnte hinzukommen, dass wgen der aktuellen Preise von den Betrieben die hochwertigeren Chargen eingelagert wurden und die vermeintlich schlechteren abgeliefert wurden, sofern Kapazitäten vorhanden waren.
Unsicherheiten auch bei der Preisentwicklung
Auch beim Raps zeichnet sich dieses heterogene Bild ab, inwiefern freie Fettsäuren (FFA) nach dem Regen die Qualitäten belastet haben, bleibt abzuwarten. Global ist 2025/26 laut USDA eine vergleichsweise gute Versorgung von Raps zu erwarten, dies gilt auch für die Erträge in Baden-Württemberg. Die Preisentwicklung in den vorangegangenen Wochen ist geprägt von Unsicherheiten wie beispielsweise den Zollankündigungen Chinas auf kanadischen Raps. Preislich wirken sich beim Weizen der starke Euro und die guten Ernten der Welt aus. Auch die derzeit als gut erwartete Maisernte drück zusätzlich auf den Weizenpreis. Bei der Braugerste sind die Auswirkungen des guten Angebots der Ernte 2024 zu spüren. Druschergebnisse von Gerste vor dem Regen waren durchweg positiv in Menge und in der Qualität. Die Auswirkungen der Niederschläge müssen abgewartet werden, sie sind sicherlich jedoch geringer als es beim Weizen der Fall ist.
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