Impfung könnte zusätzlichen Schutz bieten
Der Bundesverband für Tiergesundheit e.V. (BfT) fordert bereits seit einiger Zeit, Impfungen vermehrt in die Seuchenbekämpfung einzubeziehen und der vorbeugenden Impfung höheren Stellenwert einzuräumen. Die massiven Ausbrüche der Vogelgrippe bereits zu Beginn der Wintersaison zeigten einmal mehr, dass angesichts der breiten Verbreitung des Virus in der Wildvogelpopulation ein Umdenken erforderlich sei.
von Bundesverband für Tiergesundheit e.V., 29.10.2025 Quelle Bundesverband für Tiergesundheit e.V., 29.10.2025 erschienen am 04.11.2025In Frankreich bestünden bereits seit einiger Zeit gute Erfahrungen mit der Impfung von Enten, die Niederlande, so der BfT in einer Pressemitteilung, hätten in einem Pilotversuch Impfungen bei Legehennen getestet. Italien hat die Impfung im Rahmen von Feldversuchen bei Puten eingesetzt. Im Gegensatz zu anderen Erkrankungen wie der Afrikanischen Schweinepest würden für Impfungen gegen die Vogelgrippe entsprechende Konzepte und praxisreife Impfstoffe vorliegen. Umso mehr seien positive Signale aus Handel und Politik erforderlich, um die Entwicklung und Zulassung der Impfstoffe weiter voranzutreiben. Verbindliche Entscheidungen über die Genehmigung einer Impfung und benötigte Mengen sind laut dem Bundesverband Voraussetzung, um genügend Impfstoffe bereitstellen zu können.
Hohes Infektionsrisiko
Die Anforderungen für das Monitoring auf Einträge des Feldvirus laut EU-Recht müssten weiterentwickelt und auf ein praktikables Maß reduziert werden. Auch hier schaffen neue Testverfahren neue Optionen. Handelsbarrieren müssten überwunden werden. Auch wenn insbesondere in geschlossenen Haltungssystemen durch hohe Biosicherheitsmaßnahmen Einschleppungen weitgehend verhindert werden können, zeichne sich ab, dass dies keinen ausreichenden Schutz für alle Betriebe darstellt.
„Besonders gefährdet sind Freilandhaltungen und Wassergeflügel“, so Dr. Sabine Schüller, Geschäftsführerin des BfT, „vor allem in Regionen mit starkem Vogelzug. Auch Putenbetriebe haben ein erhöhtes Infektionsrisiko. Den Betrieben sollte die Impfung als ergänzende Option zu Biosicherheitsmaßnahmen ermöglicht werden.“ „Durch den Einsatz der Impfung kann vielfaches Tierleid verhindert, erhebliche Kosten für Tötung und Beseitigung eingespart und die Versorgung mit Eiern und Geflügelfleisch gesichert werden“, so Schüller. Nicht zuletzt sei die vorbeugende Impfung statt der Tötung von Tieren auch ein Beitrag zur Nachhaltigkeit.
- Stocky 04.11.2025 22:43Wie war die Meldung vergangener Woche: Frankreich impft, Deutschland diskutiert mal wieder ewig...Antworten






