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Fremde Pflanzenarten

Im Einklang mit der Natur

Fremde Pflanzenarten fügen sich mit der Zeit immer besser in heimische Nahrungsnetzwerke ein. Dabei ist es nicht so wichtig, woher die Pflanze ursprünglich kommt oder ob sie mit heimischen Pflanzen verwandt ist.

von Universität Leipzig erschienen am 19.11.2025
Die in Europa nichtheimische Kanadische Goldrut, befallen von dem hier weitverbreiteten und heimischen phytoparasitischen Kleinpilz Podosphaera erigerontis-canadensis, der zu den Echten Mehltauen gehört und ein breites Wirtsspektrum hat. © Universität Leipzig/ Dr. Ingmar Staude
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Lange Zeit dachten Forschende, dass hierzulande neu angesiedelte Pflanzen weniger als Nahrung oder Wirt für heimische Tiere und Pilze dienen, weil sie keine gemeinsame Entwicklungsgeschichte mit der heimischen Tierwelt teilen und sich deshalb besonders stark ausbreiten können. Forschende der Universität Leipzig beobachten nun, dass sich fremde Pflanzenarten mit der Zeit immer besser in heimische Nahrungsnetzwerke einfügen. Dabei sei es nicht so wichtig, woher die Pflanze ursprünglich kommt oder ob sie mit heimischen Pflanzen verwandt ist. Viel bedeutsamer sei, wie weit sie sich verbreitet hat und wie lange sie schon in Europa wächst. Je länger sie angesiedelt und je höher ihr Verbreitungsgebiet ist, desto mehr kleinere Pflanzenfresser wie Miniermotten, Gallmücken oder Blattläuse nutzen sie – wobei sich dann ähnlich vielfältige Interaktionen wie bei heimischen Pflanzen einstellen können.

Das bedeute auf der einen Seite, dass sich die Natur besser und schneller an neue Pflanzen anpassen kann als bisher angenommen, aber auf der anderen Seite auch, dass heimische Pflanzenarten essentiell sind, um die hohe Diversität von hochspezialisierten Kleinstpflanzenfressern aufrechtzuerhalten.

Die Forschungsergebnisse erleichtern die Einschätzung, wie neue Pflanzenarten in bestehende Ökosysteme eingebunden werden. Sie zeigen, dass sich ökologische Netzwerke mit der Zeit an veränderte Floren anpassen können, was für das Verständnis von Artenwanderungen, speziell auch im weiteren Verlauf des Klimawandels, wichtig ist. Dieses Wissen könne dazu beitragen, Risiken durch nichtheimische Arten differenzierter zu bewerten.

Die Forschenden haben in ihrer Studie untersucht, wie viele verschiedene Tiere mit den fremden Pflanzen in Kontakt kommen. Nicht erforscht wurde, um welche Arten von kleinen Pflanzenfressern es sich genau handelt, wie stark sie die Pflanzen schädigen oder was das für heimische Arten bedeutet. Diese Fragen könnten künftig zum besseren Verständnis beitragen, wie sich fremde Pflanzen in das bestehende Ökosystem einfügen.

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