
Zwölf Prozent weniger Pflanzenschutzmittel
Baden-Württemberg legt den 5. Bericht zur Anwendung chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel im Land vor. Er basiert auf Erhebungsdaten des im Land eingerichteten Betriebsmessnetzes.
von Ministerium Ländlicher Raum erschienen am 08.12.2025Der fünfte Bericht zur Anwendung chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel in Baden-Württemberg, der nun vorgelegt wurde, zeigt, dass im Jahr 2023 rund zwölf Prozent weniger Pflanzenschutzmittel eingesetzt wurden. Ausgangspunkt der Messung ist dabei die sogenannte Baseline, in der das Mittel der Ausbringmenge der Jahre 2016 bis 2019 festgelegt wurde.
Im aktuellen Messjahr 2023 war die Witterung hinsichtlich der Niederschlagsmengen durchschnittlich. Im Vergleich zum sehr trockenen Vorjahr mit 13 Prozent Reduktion sind die Daten aus 2023 eine Bestätigung für den Trend nach unten, stellte Landwirtschaftsminister Peter Hauk bei der Vorstellung des Berichts am Montag, 8. Dezember, fest. Der Bericht soll das im Rahmen des im Biodiversitätsstärkungsgesetz festgelegten Zieles, die Anwendung chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel bis zum Jahr 2030 um 40 bis 50 Prozent zu senken, dokumentieren.

Der Bericht basiert auf Erhebungsdaten des im Land eingerichteten Betriebsmessnetzes. Er beleuchtet neben der Landwirtschaft auch den Wald, die Verkehrswege, öffentliches Grün und die Haus- und Kleingärten.
Insgesamt werden anhand von Erhebungen mittels des Betriebsmessnetzes, Ableitungen und vereinfachten Schätzungen als mehrjähriger Durchschnittswert der Jahre 2016 bis 2019 rund 2223 Tonnen chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittelwirkstoffe jährlich im Land ausgebracht. Eine Reduktion um 40 bis 50 Prozent bis 2030 bedeutet einen Rückgang um rund 1000 Tonnen. Von den 2223 Tonnen stehen die Herbizide mit etwas über 50 Prozent an der Spitze, dicht gefolgt von den Fungiziden mit 35–45 Prozent. Die Insektizide machen unter ein bis zwei Prozent aus und die Akarizidmenge ist zu vernachlässigen.

Wie eine Pflanzenschutzmittelreduktion gelingen kann, zeigen die in den letzten Jahren im Netzwerk der Demobetriebe erprobten und in die Praxis getragenen Maßnahmen. Die konsequente Umsetzung des integrierten Pflanzenschutzes sei Grundlage. Sie erfordere jedoch ständige betriebsindividuelle Anpassungen an wechselnde Bedingungen. Eine zentrale Rolle bei der Pflanzenschutzmittelreduktion kommt der Forschung und Beratung, aber auch der stetigen Weiterentwicklung bestehender Anreize und Förderungen zu. Hierzu gehört beispielsweise die Ausweitung des Ökolandbaus, der verbesserte Wissenstransfer und schließlich Fortschritte in der Züchtung und in der Entwicklung neuer nicht-chemischer Verfahren im Pflanzenschutz.










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