Isermeyer: Milchwirtschaft schlecht aufgestellt
Die deutsche Milchwirtschaft sieht sich angesichts der aktuellen Absatzschwäche und des Abschwungs der Auszahlungspreise wachsenden Erwartungen an Vermarktung, Vernetzung und Produktportfolio ausgesetzt. Beim Milchpolitischen Frühschoppen des Milchindustrieverbandes (MIV) in der Bayerischen Vertretung in Berlin appellierte der Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats vom Bundeslandwirtschaftsministerium, Professor Folkhard Isermeyer, an die Branche, eine aktivere Rolle zu spielen, etwa in der Diskussion um die künftige Vertragsgestaltung mit den Milchviehhaltern.
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Auch wegen einer fehlenden Langfriststrategie und einer zu geringen Vernetzung von Fachgremien sieht Isermeyer die deutsche Milchwirtschaft momentan schlecht aufgestellt. Als Beispiele, um die es sich hier zu kümmern gelte, nannte er die Bedeutung von Biogas, den Siegeszug der Melkroboter, das Spermasexing in der Zucht, aber auch das Absatzfondsgesetz. Staatssekretär Dr. Gerd Müller vom Bundeslandwirtschaftsministerium ermunterte die Molkereien zu mehr Exportaktivitäten. Außerdem sollten sie starke Preisschwankungen gegenüber den Erzeugern abfedern. „Wir können nicht den Bauern dieses Risiko allein überlassen; da sind sie gefordert“, sagte der Staatssekretär an die Adresse der Milchwirtschaft. Die Spanne der Kostendeckung bei den...