Leckerer Grieß von der Schwäbischen Alb
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Es ist an einem grauen Novembertag als die Zugmaschine mit Anhänger auf der Lkw-Waage zum Stehen kommt. Noch bevor das Schüttgut in der Gosse abgeladen wird, zieht Landwirt Jürgen Hieber eine Probe, um den Feuchtegehalt der Körner zu bestimmen. Das Messgerät zeigt 27,2 Prozent. „Nicht schlecht für diese Jahreszeit", sagt Hieber. Zum Lagern muss er die Körner auf unter 15 Prozent heruntertrocknen.
In der elf Meter hohen Halle hört man die Maschinen. Staub wirbelt durch die Luft. „Wichtig im Trocknungsprozess ist die Homogenität", sagt Hieber. Im Trockner wird das Schüttgut in Bewegung gehalten. Nach dem Trocknen wird es gereinigt, denn Speisemais gilt als ein sehr hochwertiges Produkt. Hieber erzeugt mehrere 100 Tonnen Speise- und Futtermais pro Jahr, ein Großteil wird selbst angebaut.
Die Trocknung läuft voll automatisiert und ist exakt auf den Betrieb abgestimmt. „Für die Entwicklung und Realisierung waren über 2000 Stunden Arbeit erforderlich. Die Steuerungsanlage haben wir gemeinsam mit unserem Hofelektriker entwickelt," berichtet Hieber. Ohne einen gewissen Pioniergeist, einem starken inneren Antrieb, einer treuen Familie und Verwandtschaft lässt sich so ein Projekt nicht bewältigen, ist Hieber überzeugt.
Landwirte mit Pioniergeist
Etwas zu machen, scheint den Hiebers in den Genen zu liegen. Schon der Seniorchef Georg Hieber hat den Betrieb stets weiterentwickelt. 1983 wurde die Schweinehaltung ausgesiedelt. Vor rund zehn Jahren hat Sohn Jürgen den Betrieb übernommen und vor fünf Jahren haben die Hiebers, wie es der Zufall will, beim Weihnachtspreisausschreiben der Wochenblätter einen 150 PS Deutz-Fahr Schlepper gewonnen. Ein weiterer Zufall ist, dass ausgerechnet Ehefrau Carole Hieber familiäre Beziehungen zur ehemaligen Maschinenfabrik Fahr in Gottmadingen hat. Doch Zufälle hin oder her: „Wir sind alle nicht nur Bewahrer-Typen, sondern probieren gerne auch was Neues aus", sagt Carole Hieber.
Gestartet sind die Hiebers mit ihren Plänen, den Mais zu trocknen. Beim Aufsuchen von Abnehmern lernten sie auch den heutigen Verarbeitungspartner kennen, der dank hochwertiger Technik einen gewissen Standard einfordern kann. Die Mühle kauft nicht nur den Mais auf, sie produziert aus Hiebers Mais Grieß und verpackt auch einzelne Chargen. Der Maisgrieß kann sehr vielfältig in der Küche eingesetzt werden.
Vertrieb über eigenen Webshop
„Als Folge haben wir unsere eigene Marke kreiert und uns einen eigenen Online-Shop aufgebaut," sagt Carole Hieber. Gesucht werden nun weitere Landwirte, die ihre eigenen Produkte über den Shop mitvermarkten und versenden lassen wollen. Gestartet werden kann mit einem einzelnen Produkt, zum Beispiel mit Erdbeermarmelade. „Wir unterstützen dann deren Entwicklung und vermitteln Ansprechpartner. Ein bestehender Social Media Auftritt kann problemlos im Shop intergriert werden. So kann der Landwirt direkt Kundenkontakt pflegen und auch selbst für sein Produkt werben."
→Infos unter www.hilenta.de
„Wir versuchen, im Haifischbecken E-Commerce einen Platz zu finden".
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