Frankreich startet Impfexperiment gegen die Geflügelpest
Das Risiko für den Ausbruch der hochpathogenen Vogelgrippe in kommerziellen Geflügelbetrieben hat sich in Frankreich zuletzt deutlich verbessert. Wie das französische Ministerium für Landwirtschaft und Ernährung am 10. Mai 2022 mitteilte, konnte die Aufstallpflicht für einen großen Teil des Landes aufgehoben und ein Impfexperiment gegen die Aviäre Influenza gestartet werden.
- Veröffentlicht am

Das französische Agrarressort stufte das Risiko in 19 Départements und in den angrenzenden Départements als „hoch“ ein. Hier gelten weiterhin die Restriktionsmaßnahmen. In den Departements, in denen sich die Gesundheitssituation verbessert hat und nur noch ein mäßiges Eintragsrisiko für die Geflügelpest besteht, ist eine schrittweise Wiederaufnahme der Kükenaufzucht möglich. Ab dem 1. Juni 2022, wenn die Gesundheitssituation günstig bleibt, beginnt die Einstallung von Tieren auf den landwirtschaftlichen Betrieben.
Zwei Impfstoffe gegen die Vogelgrippe im Test
Zudem startete Frankreich am 10. Mai eine Impfstoffstudie an Wassergeflügel. Gegenwärtig ist kein Impfstoff für Gänse und Enten gegen die hochpathogene Aviäre Influenza verfügbar. Die Studie untersucht dabei zwei Impfstoffe, die das Wassergeflügel schützen und die Ausscheidung und Ausbreitung des Virus eindämmen sollen. Die Ergebnisse dieser Studie werden bis Ende 2022 erwartet und auf europäischer Ebene diskutiert, um gegebenenfalls eine europäische Impfstrategie gegen die Vogelgrippe zu entwickeln.
Seit dem Ausbruch der Tierseuche im vergangenen November hatte Frankreich bis zum 6. Mai 2022 1.374 Ausbrüche der hochpathogenen Vogelgrippe (HPAI) in landwirtschaftlichen Betrieben registriert. Um die Ausbreitung des Virus zu begrenzen, wurden 16 Mio. Stück Geflügel geschlachtet, davon fast 11 Mio. im Great West (Pays-de-Loire, Bretagne).