GAP soll Strategien zum Tierschutz verbessern
Die Europäische Kommission hat am 11. Mai 2022 eine Studie veröffentlicht, in der untersucht wird, wie die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) 2014-2020 zur Verbesserung des Tierschutzes und zur Verringerung des Einsatzes antimikrobieller Mittel beigetragen hat. Dabei gibt es noch viel Handlungsbedarf.
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Wie die EU-Kommission mitteilt, scheint die GAP dazu beigetragen zu haben, den Tierschutz vor Ort, in bestimmten Sektoren und/oder Mitgliedstaaten und Regionen verbessert zu haben - je nach Umsetzungsentscheidungen. Allerdings sei es nach wie vor schwierig, die tatsächlichen Änderungen der durch die GAP-Instrumente bedingten Praktiken zu bewerten, da Indikatoren fehlten, um die Fortschritte bei der Umsetzung bestimmter Maßnahmen oder ihre entsprechenden Auswirkungen zu dokumentieren.
Hier geht es zur vollständigen Studie.
Einheitliche Methodik in der EU zur Tierdokumentation gefordert
Die wichtigste Empfehlung des Konsortiums, dass die Studie im Auftrag der EU-Kommission erstellt hat, besteht darin, dass die Mitgliedstaaten umfassendere Maßnahmen zum Tierschutz umsetzen sollten. Es müsse eine gemeinsame EU-Methodik entwickelt werden, um bewährte Tierschutzpraktiken zur Umsetzung auf landwirtschaftlichen Betrieben mit entsprechenden Zielen zu dokumentieren.
Die Studie schlägt vor, einen umfassenden Überblick über die Anzahl der Nutztiere zu geben, die national unter die Tierschutzgesetzgebung fallen und denen antimikrobieller Mittel verabreicht werden. Um die Auswirkungen der GAP angemessen zu bewerten, sollten die Daten zwischen den verschiedenen betroffenen Sektoren (z. B. Rinder, Schafe/Ziegen, Schweine, Geflügel, Kaninchen) unterscheiden und die Zahl der Tiere und nicht die Zahl der Großvieheinheiten verwenden. Beratungsdienste sollten ebenfalls gefördert werden, da sie sich als wirksam erwiesen haben, um das Fachwissen der Landwirte über die besten Tierschutzpraktiken zu verbessern.
Kennzeichnungspflicht und Vermarktungsstandards zusammenführen
Eine weitere Empfehlung besteht darin, die Ausweitung der obligatorischen Kennzeichnung auf andere Tierhaltungssektoren zu prüfen, indem Produktionssysteme oder Haltungsbedingungen auf dem Etikett erwähnt werden, ähnlich den derzeitigen Vermarktungsstandards für Eier.
Schließlich schlägt die Studie eine Methodik vor, um Indikatoren zu finden, mit denen das ehrgeizige Zielniveau der in den GAP-Strategieplänen vorgeschlagenen Tierschutzziele bewertet werden kann. Sie legt auch quantifizierte Ziele für den Einsatz antimikrobieller Mittel fest, die die Anstrengungen widerspiegeln, die jeder Mitgliedstaat unternehmen muss, um der Strategie „Vom Hof ??auf den Tisch“ zu entsprechen und auf EU-Ebene den Verkauf antimikrobieller Mittel für Nutztiere um 50 % bis 2030 zu reduzieren.