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Wissenschaft & Forschung | Niederlande

Qualität der Hähnchenmast nicht nur vom Haltungssystem abhängig

Forscher in den Niederlanden haben herausgefunden, dass das Wohlergehen von Masthühnern von individuellen Faktoren wie dem Niveau der Betriebsführung oder der Qualität der Mastküken stärker beeinflusst wird, als von den Haltungssystemen.

Veröffentlicht am
colourbox.de
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In der kürzlich in der Poultry Science veröffentlichten Studie untersuchten niederländische Wissenschaftler die Gesundheit und das Wohlbefinden von Masthähnchen in drei, bezüglich der jeweiligen Tierwohlmaßnahmen unterschiedlichen, Tierhaltungssystemen. 

Laut Ingrid C. De Jong, Senior Researcher Poultry Welfare, der Universität Wageningen und ihrem Team, können die Auswahl langsam wachsender Rassen, eine geringere Besatzdichte und eine Bereicherung der Umgebung zu einem besseren Wohlergehen der Tiere beitragen. Wie groß das Ausmaß der Verbesserung ist und wo etwaige Synergieeffekte zu erwarten sind, untersuchten die Wissenschaftler in drei unterschiedlichen konventionellen Systemen.

Für ihre Studie entschieden sie sich für drei in den Niederlanden weit verbreitete Systeme in der Masthähnchenproduktion.Ein "herkömmliches" System, ein Einzelhandelssystem für Masthähnchen und das System Better Life (Beter Leven). Während das Geflügel in den ersten beiden Haltungsformen bis zur Schlachtreife auf Betonböden mit Einstreumaterial gehalten wird, ermöglicht das Better Life Label den Masthähnchen auch den Auslauf ins Freie.

Niederländische Haltungssysteme im Vergleich

Im konventionellen "herkömmlichen" System werden Standard-Hähnchen verwendet, die schneller wachsen. Sie haben eine tägliche Gewichtszunahme von mindestens 60 g/Tag und werden im Alter von 49 Tagen geschlachtet. Gemäß der EU-Richtlnien beträgt die maximale Besatzdichte 42 kg pro Quadratmeter. Es gibt nur künstliches Licht und keine Umgebungsanreicherung. 

Bei dem Einzelhandelssystem werden langsamer wachsenden Züchtungen vewendet. Diese haben eine maximale Gewichtszunahme von 50 g/Tag und werden ebenfalls 49 Tage lang aufgezogen. Die Besatzdichte liegt bei 38 kg pro Quadratmeter. Ein Ballen Heu oder Stroh steht  pro 1.000 Tiere zur Verfügung. 

Bei dem dritten in der Studie untersuchten System – dem Better Life Label der niederländischen Tierschutzorganisation – gibt es Anforderungen für mindestens 3 % natürliches Licht im Stall und für den freien Zugang zu einem Außenbereich. Über eine Reihe von Stallöffnungen können die Masthähnchen in einen überdachten Außenbereich, der 20 % der Stallbodenfläche betragen muss. Auch hier werden die langsamer wachsenden Rassen verwendet und die tägliche Gewichtszunahme darf nicht mehr als 45 g/Tag betragen. Die maximale Besatzdichte beträgt 25 kg pro Quadratmeter. Neben einem Ballen manipulierbaren Materials (Heu oder Stroh) pro 1.000 Tiere, müssen jedem Masthähnchen täglich 2 g Getreidekörner angeboten werden. 

Vergleich des Wohlergehens von Masthähnchen

Für ihre Bewertung des Wohlergehens von Masthähnchen verwendeten die Forscher aus Wageningen die folgenden Faktoren:

  • Sterblichkeit,
  • Fußballendermatitis,
  • Sprunggelenksverbrennungen,
  • Brustreizungen und Hautschäden
  • Besatzdichte
  • Aufzucht-Fütterung
  • Arten der Umgebungsanreicherung

Für mindestens 1.889 Herden jedes Systems wurden in den Jahren 2017 und 2018 Daten erhoben. Für jede der Maßnahmen wurde eine Punktzahl zwischen 0 und 100 vergeben, wobei null schlecht und 100 die bestmögliche Punktzahl war. Die Gesamtdurchschnittswerte lagen bei dem "herkömmlichen" System am niedrigsten, gefolgt vom niederländischen Einzelhandelssystem und dem Better Life-System. 

Allerdings gab es innerhalb jeder untersuchten Mastherde große Unterschiede in den Ergebnissen. Bei einem Maximum von 800 lag der Total Welfare Score (TWS) im Bereich 155-532 für das konventionelle System, 190-586 für das niederländische Einzelhandelssystem und 358-696 für Better Life. 

Basierend auf die tierbasierten Messungen -  Sterblichkeit, Fußballendermatitis, Sprunggelenksverbrennungen, Brustreizungen und Hautschäden - die aus Schlachthöfen und Brütereien stammten, waren die vergebenen Punktzahlen 112-488, 113-487 bzw. 151-490 für jedes System, bei einer maximal möglichen Punktzahl von 500.

Die vollständige Studie können Sie hier nachlesen.

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