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Aviäre Influenza | Niederlande

Geflügelpest: Fast 6 Millionen gemerzte Tiere in den Niederlanden

Wie die niederländische Behörde für Lebensmittel- und Verbraucherproduktsicherheit Mitte Oktober 2022 mitteilte, mussten in diesem Jahr aufgrund der Geflügelpest bereits mehr als 5,8 Mio. Tiere gemerzt werden.Allein in den letzten 12 Monaten gab es in den Niederlande 98 Ausbrüche auf kommerziellen Geflügelbetrieben.

Veröffentlicht am
Eric Buermeyer/shutterstock.com
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Behörden in den Niederlanden berichten von ungewöhnlich hohen Fallzahlen der hochpathogenen Vogelgrippe. Seit der Epidemie im Jahr 2003 war die Geflügelpest auf 255 Geflügelfarmen und Hobbyhaltungen ausgebrochen, mehr als 30 Millionen Tieren wurden gekeult. Angesichts der ernsten Lage arbeitet das niederländische Agrarministerium an einer Strategie zur Prävention der Vogelgrippe, um unter anderem ein mögliches Impfverfahren zu beschleunigen und die Biosicherheit auf den Betrieben weiter zu verbessern.

Ganzjährige Infektionen mit der Vogelgrippe

Die Vogelgrippesaison 2021/22 begann am 26. Oktober 2021 mit einer Infektion mit einer neuen Variante des Virus (H5N1) in Zeewolde. Nach 11 Infektionen im November und Dezember wurden bis zum Jahreswechsel eine halbe Million Tiere von der NVWA gekeult. In diesem Jahr gab es 87 positive Fälle in Betrieben oder Hobbybetrieben mit mehr als 50 Vögeln. Die Infektionen setzten sich über den Sommer fort. Mitte Oktober 2022 infiziert sich der bisher größte Geflügelbetrieb mit rund 300.000 Legehennen in Heythuysen (Gemeinde Leudal)  nahe der Grenze zu Nordrhein-Westfalen mit dem HPAI-Virus. 

Präventive Keulung an zahlreichen Geflügelbetrieben

Darüber hinaus werden seit Oktober 2021 an 43 Standorten auch Vögel auf umliegenden Betrieben vorsorglich gekeult, weil sie sich in der Nähe eines Infektionsortes befanden und bei einer Reihe von Betrieben, die riskanten (persönlichen) Kontakt zu einem Infektionsort hatten. Die Zahl der präventiv gekeulten Vögel beträgt jetzt 1,1 Mio.. Die Gesamtzahl der Tiere, die auf diese Weise unter der Leitung der NVWA wegen der Vogelgrippe gekeult wurden, beläuft sich somit auf über 5,8 Mio.

Tierarzt schildert Erfahrungen im NVWA-Podcast

Im NVWA-Podcast „De Inspector“ (der über Apple-Podcasts und Spotify angehört werden kann) teilt der Leitende Tierarzt Léon Labout seine Erfahrungen mit der Vogelgrippe und den Räumungsmaßnahmen auf betroffenen Geflügelbetrieben. Im Podcast spricht Labout über seine Rolle als betreuender Tierarzt während der Keulungen. Zusammen mit dem NVWA-Frontteam ist er seit einem Jahr Tag und Nacht in Bereitschaft, im Falle eines positiven Falles zum Einsatz zu kommen.

An einer Keulung arbeiten oft Dutzende Menschen nach einem strengen Hygieneprotokoll, inklusive Duschwagen und Schutzkleidung, denn die Arbeit ist nicht ohne Risiko. Keulen ist derzeit die einzige Möglichkeit, Sekundärinfektionen zu verhindern. Es gibt (noch) kein Heilmittel und keinen zugelassenen Impfstoff gegen die Vogelgrippe. Der Podcast schildert auch die emotionalen Auswirkungen auf die Beteiligten. Nach der präventiven Keulung aller seiner Tiere sagt Geflügelzüchter Theo Bos: „Daran kann man sich nicht gewöhnen - es ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Nur zwei Tage nach Ausbruch der Tierseuche waren alle Legehennen tot und die Kadaver entfernt worden.“


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