Ukrainekrieg und Geflügelpest: Futterproduktion geht zurück
Für das Jahr 2022 erwartet der Verband der europäischen Futtermittelhersteller (European Feed Manufacturers' Federation, FEFAC) einen Rückgang der europäischen Mischfutterproduktion voraussichtlich um 5 Millionen Tonnen im Vergleich zum Vorjahr.
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Schuld an dem Rückgang seien die Auswirkungen des Ukrainekriegs sowie die Ausbreitung von Tierseuchen wie die Afrikanische Schweinepest ( ASP) und die Vogelgrippe (Aviäre Influenza).
Die EU-Futtermittelproduktion für Geflügel und Vieh wird 145 Millionen Tonnen erreichen, verglichen mit 150 Millionen Tonnen im Jahr 2021. Einige der größten Futtermittel produzierenden EU-Länder rechnen mit einem Rückgang zwischen -8,8 und -1,5 % im Jahresvergleich. EU-Futtermittelhersteller führen den Rückgang der Futtermittelproduktion auf Unterbrechungen der Lieferkette und den Rückgang der Tierbestände durch Tierseuchen zurück. Futtermittelhersteller im Baltikum, Irland, Polen, Bulgarien und Slowenien können ihre Futtermittelproduktion voraussichtlich auf einem ähnlichen Niveau wie im letzten Jahr halten.
Geflügelfutterproduktion in der EU nimmt ab
Der europäische Geflügelfuttersektor wird einen Produktionsrückgang von 3,4 % gegenüber dem Vorjahr verzeichnen. Die Vogelgrippe hat Frankreich, Belgien, Italien und Ungarn besonders hart getroffen. Steigende Produktionskosten für Eier und Geflügelfleisch haben Landwirte dazu veranlasst, Aufzucht und Legeperiode zu verschieben. Die Inflation und der starke Preisanstieg haben außerdem dazu geführt, dass die Nachfrage bei den Verbrauchern nach hochwertigen Produkten, wie Bio- und Freilandprodukten, gesunken ist.
Drohende Herausforderungen im Jahr 2023
Der Bericht deutet darauf hin, dass niedrige Maiserträge in der EU (-19 %) zu einer Umstellung des Futtermischverhältnisses zugunsten von Futterweizen führen könnten. Darüber hinaus werden steigende Betriebskosten, wirtschaftliche Unsicherheit, steigende Kosten im Zusammenhang mit umwelt- und tierschutzpolitischen Maßnahmen und das erwartete Fortbestehen von Tierseuchen von FEFAC-Experten als die wichtigsten Markttreiber im Jahr 2023 identifiziert. Russlands Aussetzung seiner Beteiligung am Getreideexportabkommen mit der Ukraine wird zu weiteren Störungen führen.