Löhr: „Heimische Putenhaltung gefährdet“
Die bisher vom Bundeslandwirtschaftsministerium vorgelegten Gesetzesentwürfe und Eckpunkte zum Umbau der Tierhaltung haben beim Deutschen Bauernverband (DBV) große Besorgnis hinsichtlich der Zukunft für die Tierhalter ausgelöst.
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DBV sieht Tierhaltungs-Standort Deutschland in Gefahr
Unzureichend sind laut Bauernverband der mit großen Lücken versehene Entwurf eines Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes, der Referentenentwurf zur Änderung des Baugesetzbuches sowie die Eckpunkte für ein Bundesförderprogramm zum Umbau der Tierhaltung, das völlig unterfinanziert sei. Zudem seien die im Eckpunktepapier vorgesehenen Obergrenzen schlicht unannehmbar.
Beispielsweise solle die Förderung auf Betriebe mit maximal 200 Sauen begrenzt werden. Dadurch würden mehr als drei Viertel der Sauenhaltung aus der dringend notwendigen Tierwohlförderung ausgeschlossen, monierte der DBV-Veredelungspräsident und Präsident des Westfälisch-Lippischen Bauernverbandes Hubertus Beringmeier. Er fordert das Bundeslandwirtschaftsministerium auf, praktikable Regelungen für eine zukunftsfähige Tierhaltung im Sinne des „Borchert-Plans“ vorzulegen und umzusetzen.
„Alles zusammen ist das kein Programm zum Umbau, sondern zum Abbau der Tierhaltung.“
Hubertus Beringmeier
Deutsche Putenhaltung wäre nicht mehr wettbewerbsfähig – mehr Geflügelfleisch aus dem Ausland
Auch der Vorsitzende des DBV-Fachausschusses Eier und Geflügel, Ulrich Löhr, zeigte sich angesichts des vom Ministerium vorgelegten Eckpunktepapiers zur Geflügelhaltung sehr besorgt: „Die in diesem Entwurf enthaltenen Platzvorgaben katapultieren vor allem die deutschen Putenhalter aus dem Wettbewerb im EU-Binnenmarkt und führen die heimische Putenhaltung ins Aus“, warnte Löhr. Statt mehr Tierwohl in Deutschland würde dann mehr Geflügelfleisch importiert. Die deutschen Geflügelhalter stünden zum Umbau der Tierhaltung, aber das gehe nur „mit einem ganzheitlichen Konzept“.