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EU-Import

Anstieg der Geflügelprodukt-Importe aus der Ukraine verunsichert EU-Produzenten

In 2023 hat die Europäische Union eine erhöhte Einfuhr von Hähnchenfleisch und Eiern aus der Ukraine verzeichnet. Die gestiegenen Importmengen haben Bedenken bei EU-Geflügelproduzenten ausgelöst. 

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Immer mehr Geflügelprodukte aus der Ukraine kommen in die EU.
Immer mehr Geflügelprodukte aus der Ukraine kommen in die EU.colourbox.de
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Seit Anfang 2023 hat die Europäische Union einen deutlichen Anstieg bei den Importen von Hähnchenfleisch und Eiern aus der Ukraine verzeichnet. Die EU hatte Importbeschränkungen aufgehoben, um das vom Krieg betroffene Land zu unterstützen. Ende März 2023 hatte die EU beschlossen, ukrainisches Geflügelfleisch für ein weiteres Jahr von Zöllen beim Import in die Europäische Union zubefreien. Doch der Zustrom von Geflügelprodukten löste zuletzt Bedenken bei EU-Geflügelproduzenten aus. 

Laut einem Bericht von Poultry World exportierte die Ukraine in den ersten 8 Wochen des Jahres 2023 94 % mehr Hähnchenfleisch in die EU-Mitgliedstaaten im Vergleich zum Vorjahr. Laut Schätzungen der Association of Poultry Processors and Poultry Trade in the EU (AVEC) gelangten insgesamt 32.306 Tonnen auf den EU-Binnenmarkt, wobei gefrorenes Hähnchenfleisch ein Wachstum von 171 % auf 16.663 Tonnen verzeichnete, während im gekühlten Segment die Mengen um 40 % auf 12.439 Tonnen zunahmen. 

Auch die Eierexporte stiegen stark an. Die Ukraine konnte eine große Anzahl von Eiern an die EU-Mitgliedstaaten verkaufen. Nach den ersten 8 Wochen des Jahres 2023 beliefen sich die Eierimporte in die EU auf 4.457 Tonnen, das sind 1.370 % mehr als im Vorjahr. Diese Zahl beinhaltet 3.317 Tonnen Konsumeier, was einem Anstieg von 2.570 % gegenüber den ersten 8 Wochen des Jahres 2022 entspricht.

Diese neuen statistischen Daten lösten intensive Diskussionen zwischen einigen europäischen Geflügelunternehmensverbänden darüber aus, ob ukrainische Geflügelexporte eine Bedrohung für die lokale Marktdynamik darstellen. Einige argumentieren, dass ukrainische Erzeuger nicht die Qualitäts- und Tierschutzstandards einhalten müssen, die in der EU gefordert werden, wodurch sie Lebensmittel viel billiger produzieren könnten als europäische Erzeuger.

Im Juni 2022 hob die EU die Quoten für Fleisch und Eier aus der Ukraine auf, um die ukrainische Wirtschaft zu unterstützen, die unter der russischen Invasion leidet. Der polnische Vorstandsvorsitzender des Förderfonds für Geflügelfleisch, Pawel Podstawka, kritisiert jedoch, dass infolge dieses Schrittes der Geflügelmarkt einiger europäischer Länder mit billig importiertem Geflügelfleisch und Eiern überschwemmt worden sei.

Als Reaktion auf den gestiegenen Import kündigten Polen und Ungarn vor Kurzem an, ihre Grenzen für bestimmte ukrainische Agrarprodukte - darunter auch Fleischprodukte und Eier - bis mindestens Juni zu schließen. Die Europäische Kommission kritisierte diese Entscheidung.

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