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Eierbranche

Australien: Kommt der Ausstieg aus der Käfighaltung?

In Australien ist die Käfighaltung von Legehennen nach wie vor weit verbreitet. Doch nun bahnt sich ein möglicher rascher Ausstieg aus dieser Praxis an, der von der Regierung unterstützt wird. Dieser Schritt versetzt die australische Eierbranche in Aufruhr.

 

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Rund die Hälfte aller Eier aus Australien stammt von Legehennen, die in Käfigen gehalten werden.
Rund die Hälfte aller Eier aus Australien stammt von Legehennen, die in Käfigen gehalten werden.shutterstock.com
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Vor 10 Jahren kündigten die australischen Supermarktketten Coles und Woolworths an, den Verkauf von Eiern aus Käfighaltung bis 2025 einzustellen. Seitdem haben die Händler in Zusammenarbeit mit den beteiligten Eierproduzenten den Verkauf schrittweise reduziert. Auch andere Lebensmitteleinzelhändler und die Gastronomiebranche schlossen sich diesem Vorhaben an und kündigten an, zukünftig keine Eier mehr aus Käfighaltung zu beziehen.

Trotz dieser Bemühungen ist der Anteil von Eiern aus Käfighaltung in Australien nach wie vor hoch: Rund die Hälfte aller Eier stammen aus "Legebatterien". Doch der Druck von Tierschutzorganisationen auf den Handel ist in den letzten Jahren gestiegen, und auch die Verbraucher in Australien zeigen ein wachsendes Interesse an einer Verbesserung des Tierwohls.

Studie empfiehlt Ende der Käfighaltung

Eine unabhängige Studie zum Tierwohl in der Geflügelhaltung empfiehlt jetzt, den Verkauf von Eiern aus Käfighaltung im Land bis 2036 einzustellen. Die Regierungen der sechs australischen Bundesstaaten könnten dieser Empfehlung folgen und entsprechende Gesetze erlassen.

Die australischen Legehennenhalter sind aufgrund dieser neuesten Entwicklung alarmiert. Der Branchenverband Egg Farmers of Australia möchte das Auslaufen von Eiern aus Käfighaltung bis 2046 verzögern. Melinda Hashimoto, die CEO der Organisation, betont, dass ein Gesetz zum Verbot der Käfighaltung erhebliche Auswirkungen auf die Legehennenhalter hätte. Sie kündigte außerdem an, dass die Branche Entschädigungsforderungen an den Regierungschef ihres jeweiligen Bundesstaates stellen werden, falls der Landwirtschaftsminister die Empfehlungen der Studie folge.

Verbaucher schauen auf Eier-Preise

In den letzten anderthalb Jahren kam es bereits zu regelmäßigen Engpässen bei Eiern, insbesondere die Preise für Freilandeier sind erheblich gestiegen. Diese teils extremen Preissteigerungen stehen in Zusammenhang mit den stark gestiegenen Futterkosten in Australien. So ist beispielsweise der Preis für Weizen in den letzten 2 Jahren von umgerechnet 245 Euro auf 460 Euro gestiegen.

So blieb die Nachfrage nach Eiern aus Käfighaltung in Australien letztendlich hoch. Darren Latten, Sprecher der Commercial Egg Farmers of South Australia und Tasmania, erklärte, dass viele Verbraucher nach dem günstigsten Preis suchen, da sie über begrenzte finanzielle Mittel verfügen. "Eier aus Käfighaltung sind oft die preiswerteste Wahl, da sie vergleichsweise niedrige Produktionskosten haben", so Latten.

Colin Ford, Inhaber von Albany Farm Fresh Eggs, einem Legehennenbetrieb für Freilandeier, prognostiziert, dass ein gesetzliches Verbot der Käfighaltung dazu führe, dass viele Geflügelbetriebe schließen müssen. Diese Betriebe sind ausschließlich auf konventionelle Eierproduktion spezialisiert und haben keine Erfahrung in der Produktion von Freilandeiern.

Bede Burke, Vorsitzender der Egg Farmers of Australia, ist der Meinung, dass die Geflügelbetriebe mehr Zeit brauchen, um die Produktion von Eiern aus Käfighaltung einzustellen. Er betont, dass es zum jetzigen Zeitpunkt noch zu früh sei, Käfigeier zu verbieten, da dies viele Familienbetriebe ruinieren würde.

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