Geflügelreport: Bessere Bedingungen, da günstigeres Futter?
Im Juli 2023 veröffentlichte die Rabobank ihren dritten Quartalsbericht zur globalen Geflügelindustrie. Danach scheinen sich die Aussichten gegenüber dem Startquartal zu bessern. Grund dafür seien niedrigere Futtermittelpreise in den Geflügel-Wertschöpfungsketten weltweit.
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Wie die Rabobank in ihrem Bericht analysiert, wird erwartet, dass die Futtermittelpreise im zweiten Halbjahr 2023 weiter sinken werden. Die Futterkosten würden zwar immer noch auf einem historisch hohen Niveau, aber deutlich unter den jüngsten Spitzenwerten liegen. Rekordernten bei Mais und Sojabohnen in Brasilien sowie optimistische Prognosen für die Mais- und Sojabohnenernte in den USA sowie die Weizenernte in Europa seien der Grund für die erwarteten niedrigeren Futtermittelpreise.
Handel von Geflügelfleisch auf Rekordniveau
Im ersten Quartal 2023 erreichte der Welthandel von Geflügelfleisch ein Rekordniveau. Dies deutet auf eine anhaltende Verlagerung zu steigenden Importen hin. Immer mehr Regierungen erhöhten ihre Importe, um die Preisinflation auf den Inlandsmärkten zu reduzieren. Steigende Preise für konkurrierende Fleischsorten wie Schweine- und Rindfleisch verbessern die relative Wettbewerbsfähigkeit von Geflügel weiter. Brasilien war der große Gewinnerin diesem "bullish" Handelsumfeld und hat sich positioniert, um vom erwarteten starken Handel im zweiten Halbjahr 2023 zu profitieren.
Geflügelpest als Bremse für Brasilien?
Dennoch habe die steigende Zahl hochpathogener Vogelgrippefälle (HPAI) bei Wildvögeln in Brasilien die Branche in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Wenn eine kommerzielle Herde in einem der drei südlichen Bundesstaaten von HPAI betroffen ist und große Importländer Beschränkungen einführen, hätte dies große Auswirkungen auf die lokale Industrie, insbesondere da diese derzeit (zu) schnell expandiere.
Es hätte auch erhebliche Auswirkungen auf die globalen Handelsströme und Preise. Die Märkte für ganze Geflügel, Brustfleisch, MDM und Hähnchenfüße wären stark betroffen und die Preise würden steigen. Auch die lokalen Preise in wichtigen Importmärkten könnten steigen, vorwiegend in Europa, im Nahen Osten und in Fernostasien.