Umfrage: Verbraucher wünschen sich höhere Tierhaltungsstandards
Die Mehrheit der europäischen Verbraucher, darunter auch deutsche, befürwortet höhere Tierwohlstandards, so lautet das Ergebnis einer Umfrage des Europäischen Verbraucherverbandes (BEUC).
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Durchgeführt wurde die Umfrage im Auftrag des Europäischen Verbraucherverbandes (BEUC) im November 2023 in Belgien, Deutschland, Ungarn, Italien, den Niederlanden, Portugal, Spanien und Schweden. In jedem dieser Länder wurden rund 1.000 Personen befragt.
Laut einer repräsentativen Umfrage in acht europäischen Ländern sprechen sich neun von zehn Konsumenten für höhere Haltungsstandards aus. Sieben von zehn geben an, für bessere Haltungsbedingungen auch mehr zahlen zu wollen. Zudem sind fast drei Viertel der europaweit Befragten für eine finanzielle Unterstützung der Landwirte beim Umbau der Tierhaltung.
„Die Bundesregierung muss die Tierhaltungsstandards deutlich anheben“, sagte dazu die Vorständin des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv), Ramona Pop, am Dienstag (28.2.) in Berlin. Der vzbv ist Mitglied des BEUC. Höhere Standards seien ein wichtiger Schritt hin zu einer zukunftsfähigen Tierhaltung. Deutschland könne so eine „Vorreiterrolle“ in Europa einnehmen und eine Blaupause für ein europäisches Konzept entwickeln, so Pop.
Laut dem vzbv muss in Deutschland eine zeitlich begrenzte Tierwohlabgabe eingeführt werden, um den Umbau der Tierhaltung zu finanzieren. „Allerdings muss die Abgabe nachvollziehbar nur denjenigen Landwirtinnen und Landwirten zugutekommen, die nachweislich für mehr Tierwohl in ihren Ställen sorgen“, betonte Pop. Dazu brauche es mehr Tiergesundheits- und Tierwohlkontrollen am lebenden Tier. Auch müssten Haltungskennzeichnungen europaweit ausgeweitet werden.