
Freiwilliger Ausstieg: Schweizer Eierbranche beendet Kükentöten bis 2025
Die Schweizer Eierbranche wird das Kükentöten bis Ende 2024 freiwillig beenden und stattdessen ab 2025 die In-ovo-Geschlechtsbestimmung im konventionellen Bereich einsetzen.
von DGS Redaktion Quelle GalloSuisse erschienen am 04.09.2024Während das Kükentöten in anderen europäischen Ländern, wie in Deutschland, Frankreich und Österreich, durch gesetzliche Vorschriften beendet wurde, setzt die Schweizer Eierbranche auf eine freiwillige Branchenlösung. Wie die Vereinigung der Schweizer Eierproduzenten (Gallosuisse) am 30. August 2024 bekannt gab, haben die Schweizer Eiererzeuger den freiwilligen Ausstieg aus dem Kükentöten bis Ende 2024 beschlossen.
Ab 2025 soll dann im konventionellen Bereich die In-ovo-Geschlechtsbestimmung zur Anwendung kommen. Wie Gallosuisse mitteilte, wird dann die Technik des Münchner Unternehmens Orbem und seines Automatisierungspartners Vencomatic Group in den beiden großen Brütereien der Schweiz schrittweise eingeführt. Zum Einsatz kommt die intelligente Bildgebungstechnologie «Genus Focus», welche beschleunigte Magnetresonanztomographie (MRT) und Künstliche Intelligenz (KI) kombiniert.
Bruderhähne und Zweinutzung in der Biobranche
Der Bio-Sektor verzichtet auf die In-ovo-Geschlechtsbestimmung und setzt stattdessen auf alternative Haltungsmodelle. Der Ausstieg aus dem Kükentöten erfolgt schrittweise über die Aufzucht der Bruderhähne der Legelinien und der Haltung von Zweinutzungshennen. Laut Gallosuisse werden bereits in der Biobranche über die Hälfte der männlichen Küken aufgezogen, bis Ende 2025 sollen gemäß Bio-Richtlinien 100 % sein.
Leichte Preissteigerungen bei Eiern erwartet
Die Umstellung auf die Geschlechtsbestimmung im Ei wird zu einer leichten Preiserhöhung bei Eiern führen. Die Akteure der ganzen Wertschöpfungskette haben sich verpflichtet, ab 1. Januar 2025 die Kosten für den Ausstieg in die Preiskalkulationen aufzunehmen und über das Ei entsprechend zu vergüten. Gallosuisse geht davon aus, dass die Kosten für die In-ovo-Technologie rund 3 Schweizer Franken (3,2 Euro) pro weibliches Küken betragen werden, was sich auf die Eierpreise auswirken könnte. In der Direktvermarktung wird mit einer Preissteigerung von bis zu 1,5 Rappen (1,6 Cent) pro Ei gerechnet. Auch bei Bio-Eiern wird eine leichte Preiserhöhung erwartet, da die Aufzucht von Bruderhähnen aufwendiger ist.