
WING: Geflügel klimafreundlich füttern
Mit regionalen Futtermitteln Geflügel klimafreundlicher füttern. Das hat sich das Forschungsprojekt FUETURE zum Ziel gesetzt. Das BMEL hat Fördergelder zugesagt.
von DGS Redaktion Quelle TiHo Hannover erschienen am 11.11.2024Erbse, Ackerbohne und Roggen gelten als klimaangepasste Futtermittel und könnten einen maßgeblichen Beitrag für eine nachhaltigere Landwirtschaft und Erzeugung von tierischen Lebensmitteln leisten. Aus diesem Grund wollen das Institut für Tierernährung und die Forschungseinrichtung Wissenschaft und Innovation für Nachhaltige Geflügelhaltung (WING) der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) untersuchen, wie Masthühner (Broiler) mit diesen in Deutschland angebauten Pflanzen ressourcenschonender gefüttert werden können.
BMEL hat Projekt bewilligt
Das BMEL hat dafür nun grünes Licht gegeben: Mit dem Kooperationsprojekt FUETURE wollen die Forschenden gemeinsam mit anderen wissenschaftlichen Einrichtungen und der Industrie Treibhausgasemissionen und den Energieverbrauch bei der Futtermittelherstellung reduzieren. Konkret werden sie neue Futtermittel testen, um die Tiergesundheit zu steigern sowie nachhaltiger und regionaler zu füttern.
„Solche ressourceneffizienten Futtermittel und innovative Mischfutterkonzepte können einen maßgeblichen Beitrag für eine nachhaltigere Landwirtschaft und Erzeugung von tierischen Lebensmitteln erreichen“, erklärt Professor Dr. Christian Visscher, Leiter des Instituts für Tierernährung, der zusammen mit Professorin Dr. Nicole Kemper, Leiterin des Instituts für Tierhygiene, Tierschutz und Nutztierethologie, das WING leitet. „Zudem wirken sie sich positiv auf das Tierwohl aus.“
Erbse, Ackerbohne und Roggen im Fokus
Erbse und Ackerbohne scheinen als Proteinträger vielversprechend, Roggen als Energieträger. „Wir wollen wissenschaftlich die Besonderheiten von Roggen, Erbse, Ackerbohne und heimischer Sojabohne in der Geflügelernährung untersuchen. Außerdem interessieren uns potenzielle Effekte auf Tiergesundheit und Tierwohl“, sagt Visscher. Vorweg wird die TH Bingen den Futterwert ermitteln. Ziel sei es, wissenschaftlich den ökologischen Fußabdruck eines innovativen Fütterungskonzeptes für Masthühner zu ermitteln.
Projektpartner für nachhaltige Futtermittelproduktion
Neben der TiHo und der TH Bingen sind auch die Internationale Forschungsgemeinschaft Futtermitteltechnik e.V. (IFF) sowie das Pflanzenzüchtungsunternehmen KWS Initiator des jetzt genehmigten Projektes FUETURE. Alle Projektpartner sind jeweils für einen Bereich verantwortlich. Zunächst evaluiert das WING die Futterpflanzen mit Blick auf ihre Nachhaltigkeit.
Auf dieser Basis analysiert die TH Bingen den Futterwert, um zu ermitteln, welche Einsatzmengen der zu testenden Futtermittel am besten sind. Anschließend untersucht das Institut für Tierernährung, wie sich die verschiedenen Futtermittel in den unterschiedlichen Dosierungen auf die Gesundheit und das Wohl der Masthühner auswirken.