Geflügelpest
Stallpflicht in den Niederlanden
In den Niederlanden gilt wieder eine landesweite Stallpflicht für Geflügel, nachdem in einem Legehennenbetrieb in Putten das hochpathogene Vogelgrippevirus (HPAI) des Typs H5N1 nachgewiesen wurde.
von DGS Redaktion Quelle AgE erschienen am 25.11.2024
In den Niederlanden gilt wieder eine landesweite Stallpflicht, um die Aubreitung der Geflügelpest zu verhindern. © Dmytro Tyshchenko/Shutterstock.com
Um der Ausbreitung der Geflügelgrippe vorzubeugen, gilt in den Niederlanden jetzt wieder eine landesweite Stallpflicht. Das hat Landwirtschaftsministerin Femke Wiersma am Mittwoch (20.11.) entschieden, nachdem das tiermedizinische Institut der Universität Wageningen (WBR) zwei Tage zuvor das Hochpathogene Aviäre Influenza-Virus (HPAIV) des Typs H5N1 in einem ökologisch bewirtschafteten Legehennenbetrieb mit rund 23.000 Tieren in Putten/Gelderland nachgewiesen hatte.
Die Stallpflicht gilt für alle gewerblich gehaltenen Vögel und für nicht gewerblich gehaltene „Risikovögel“, zum Beispiel sogenannte Hobbyhühner. Außerdem wurden die Tiere in dem Puttener Betrieb von Mitarbeitern der niederländischen Behörde für Lebensmittel- und Verbraucherproduktsicherheit (NVWA) vorsorglich gekeult.
Stallpflicht in Deutschland nur regional
Wiersma verwies zur Begründung für die verschärften Biohygienevorschriften auf den Sachverständigenrat für Tierkrankheiten, der das HPAI-Risiko nun als „mäßig bis hoch“ einschätzt. Ende Oktober waren die Fachleute noch von einem „geringen bis mäßigen“ Risiko ausgegangen. Bereits zum Wochenbeginn hatte der niederländische Dachverband der Geflügelhalter (Avined) das Ministerium aufgefordert, angesichts des zunehmenden Seuchendrucks in den EU-Ländern sofort die Stallpflicht einzuführen.
„Mir ist klar, dass Freilandgeflügelhalter und Hobbylandwirte am stärksten davon betroffen sind, aber wir müssen so viel wie möglich tun, um weitere Ausbrüche zu verhindern. Die Sicherheit unserer Tiere steht an erster Stelle“, betonte Wiersma. Im Umkreis von 3 Kilometern um den betroffenen Betrieb gibt es dem Ministerium zufolge weitere 13 Geflügelbetriebe, deren Tiere nun von NVWA-Tierärzten untersucht und überwacht würden. Zuletzt war die Geflügelpest in den Niederlanden im Dezember 2023 ausgebrochen, und zwar auch in Putten.
Ebenfalls zum Wochenbeginn wies das Friedrich-Löffler-Institut (FLI) das H5N1-Virus in einem Klevener Geflügelmastbetrieb mit 16.000 Tieren nach. Der gesamte Bestand wurde auf Anordnung der Kreisverwaltung gekeult. Ein Großteil der Tiere sei bereits schwer erkrankt gewesen, hieß es. Nun gilt die Stallpflicht für Geflügel im Umkreis von 10 Kilometern um den betroffenen Betrieb.
