Preisniveau sinkt
- Veröffentlicht am
Die Lage am Milchmarkt ist damit weiterhin äußerst angespannt, wobei das Preisniveau in Süddeutschland noch deutlich stabiler ist als im Norden und Osten der Republik. Hier liegen die Auszahlungspreise im Februar teilweise bei nur noch 22 bis 23 Cent. Hauptgrund ist eine europaweite zu hohe Milchanlieferung, die trotz schwacher Preise weiter gestiegen ist – am stärksten in Irland und in Holland. Verglichen mit den Preisen von vor zwei Jahren sind die Notierungen an den Produktmärkten bei Käse um rund 60 Prozent eingebrochen. Bei Milchpulver und Butter sind es minus 40 Prozent. Der ife-Rohstoffwert hat sich im Februar um 0,9 Cent auf 22,1 Cent pro kg verschlechtert.
Intervention verhindert Schlimmeres
In die Intervention gehen 218.000 t Magermilchpulver sowie 100.000 t Einlagerungskäufe für Butter. Im Bericht der Kemptener Börse heißt es: „Absatzmöglichkeiten und Milchaufkommen sind derzeit wenig deckungsgleich. Die Intervention verhindert Schlimmeres. Wie aus Kreisen der EU zu vernehmen ist, soll das Kontingent verdoppelt werden, aber ohne Anhebung des Preises. Dies zeigt auch, dass seitens der EU auf längere Sicht keine Besserung des Milchmarktes gesehen wird.“
Absatz belebt sich
Lichtblicke gibt es beim Absatz, der sich jetzt vor Ostern belebt. Butter kann bei niedrigen Preisen gut abgesetzt werden. Emmentaler geht sehr flott in den Markt. Das Weichkäsegeschäft verzeichnet einen guten Absatz, so die Börse. Laut AMI und ZMB haben sich die Preise für Blockbutter stabilisiert. Rege nachgefragt wird auch der Schnittkäse. Hier wird die Produktion weiter reduziert. Der Preisrückgang scheint sich zu verlangsamen. Dabei ist das derzeitige Niveau aber absolut unbefriedigend. Ruhig bleibt der Markt bei Magermilchpulver. Für das zweite Quartal scheinen die Kunden ihren Bedarf im Voraus abgedeckt zu haben. Inzwischen gehen zunehmende Mengen in die Intervention.
Anstieg in der Anlieferung unterbrochen
Bei der Milchanlieferung wurde Anfang März der saisonale Anstieg in Deutschland unterbrochen. In der neunten Woche wurden laut Schnellberichterstattung der ZMB 0,3 Prozent weniger Milch erfasst als in der Vorwoche und damit noch 3,8 Prozent mehr als in der Vorjahreswoche. Gegenüber der entsprechenden Woche im Jahr 2014 hat sich der Anstieg auf 0,5 Prozent verringert.
4,2% Fett, 3,4% Eiweß, ct/kg (netto) | ||
Auszahlung | Durchschnitt | Spanne |
Februar' 16 | 28,6 (28,8*) | 26,4 - 32,6 |
Januar' 16 | 29,3 (29,6*) | 27,4 - 32,6 |
Dezember' 15 | 31,2 (31,1*) | 28,4 - 32,7 |
Durchschnittspreis in ct/kg, ohne MwSt. im gewogenen Mittel von neun Molkereien aus Baden-Württemberg für konventionelle Kuhmilch, zweitägige Erfassung, S-Klasse, einschließlich gängiger Zuschläge, ohne Nach- und Sonderzahlungen, ohne Abzüge. (* = arithmetisches Mittel) |
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.