Ergänzungsfutter für Aufzuchtkälber aus Bayern und Baden-Württemberg
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Das Futtermittel Hemo Elite KS wurde doppelt beprobt, das heißt, es wurden Proben aus zwei verschiedenen Partien gezogen. Insgesamt wurden somit acht Kraftfutterproben genommen. Bei sechs Proben wurden die engeren Vorgaben des Vereins Futtermitteltest (VFT) wie Richtwerte oder Fütterungshinweise voll erfüllt, so dass diese Proben die höchste Bewertung „1“ erhielten. Der Kälberstarter Kalbi TMR Alfa von Schaumann Eilsleben liegt mit einem Rohprotein-Gehalt von 15,8 Prozent unter dem vom VFT geforderten Mindestwert und wurde mit „2“ bewertet. Eine Probe des HEMO Elite KS von Likra West Ingolstadt wurden wegen eines Rohprotein-Übergehalts in „2“ abgestuft.
Erfreulicherweise waren bei vier der sieben geprüften Futtertypen die Anteile der verwendeten Komponenten in Prozent angegeben, was zwar nicht mehr vorgeschrieben, für die Einsatzplanung jedoch nützlich ist.
Kommentierung der Ergebnisse
Fütterungshinweise: Die empfohlenen Einsatzmengen lagen je nach Alter zwischen 0,75 und 3 kg (nach dem Absetzen) pro Tier und Tag und wurden von allen Herstellern angegeben. Fütterungshinweise sind für den Landwirt wichtig, um ihm Tipps auf Einsatzzeitraum und -grenzen, Besonderheiten oder zu ergänzende Grobfuttermittel zu geben. Ein Kalb ist vor dem fünften Monat noch kein reiner Wiederkäuer. Der Weg dorthin muss durch eine entsprechende Fütterung unterstützt werden: Kraftfutter ist über den Stärkeabbau für das Wachstum der Pansenzotten, Heu oder Stroh über den mechanischen Reiz für das Größenwachstum des Pansens verantwortlich. Ein diesbezüglicher Hinweis „… sollten die Kälber zusätzlich mit strukturierten Grundfutter versorgt werden“ ist deshalb nützlich.
Energie: Das Futteraufnahmevermögen bei Kälbern ist noch sehr gering, weshalb für eine intensive Kälberaufzucht mindestens 10,8 MJ ME/kg (entspricht Energiestufe „3“) empfohlen wird und 10,2 MJ ME nicht unterschritten werden dürfen.
Protein: der angegebene Proteingehalt lag zwischen 16 und 19 Prozent und wurde mit Ausnahme einer Futterprobe (Übergehalt) nach futtermittelrechtlichen Vorgaben auch eingehalten. Ein Kälberaufzuchtfutter sollte jedoch bei Einsatzmengen bis zu 2 kg pro Tag mindestens 18 Prozent Protein enthalten, um ein zügiges Wachstum zu gewährleisten. Bei der Ergänzung während der Tränkeperiode oder zu proteinreichem Grobfutter sind auch geringere Gehalte im Ergänzer möglich. Dies wurde bei zwei Ergänzungsfuttertypen mit Rohproteingehalten von 16 oder 17 Prozent konzipiert. Hierzu ist ein entsprechender Fütterungshinweis notwendig, da es sonst zu einer Eiweißunterversorgung der Kälber kommen kann. Der Einsatz von geschütztem Eiweiß (zwei Futtermittel) ist in der Kälberaufzucht im Regelfall nicht notwendig.
Mineralstoffgehalte: von allen Entwicklungsphasen eines Rindes haben Kälber aufgrund des Wachstums den höchsten Mineralstoffbedarf. Die VFT-Richtwerte von 1,0 Prozent Calcium und 0,45 Prozent Phosphor im Kraftfutter sollten vor allem nach dem Absetzen der Tränke eingehalten werden.
Zusatzstoffe: bei Kälberaufzuchtfutter wird ein Zusatz von mindestens 8000 IE Vitamin A und 1000 IE Vitamin D empfohlen, was bei allen Futtern deklariert wurde. Daneben ist auch noch ein ausreichend hoher Vitamin E Gehalt für Wachstum und Stärkung des Immunsystems wichtig.
Die hier aufgeführten Ergebnisse beziehen sich auf die geprüften Chargen und sind nicht auf andere Produkte oder Zeiträume übertragbar. Informationen zum Verein Futtermitteltest sowie Erläuterungen zur Prüfung und Bewertung der Futtermittel durch den VFT sind im In¬ternet unter www.futtermitteltest.de dargestellt. Dort sind auch die Ergebnisse aus anderen Regionen und Tests weiterer Futtertypen zu finden.
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