Rindfleischpreise sind eingebrochen
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Am stärksten sind derzeit die Schlachtkuh- und Färsenpreise betroffen. Hier sind die Preise in den letzten zwei Wochen um 30 bis 40 ct/kg eingebrochen. Hochpreisige Teilstücke, die vor Corona in der Gastronomie vermarktet wurden, werden derzeit im Einkauf der privaten Haushalte durch andere Produkte, wie zum Beispiel Hackfleisch ersetzt. Verminderte Erlöse für die Nebenprodukte wie die Haut könnten längerfristig zusätzlichen Druck auf die Preise ausüben, da die KFZ-Industrie und sonstige lederverarbeitende Betriebe derzeit nicht arbeiten.
Durch die Corona-Krise wurden weniger Schlachtrinder abgegeben und deshalb auch weniger Stallplätze frei. Die Nachfrage nach Nutzkälbern fällt dadurch geringer aus und die Preise geraten auch hier unter Druck.
Unsicherheit am Schweinemarkt
Schweine: Durch die gefühlte Unsicherheit am Schweinemarkt stieg die Abgabebereitschaft der Mäster in letzten beiden Wochen, was das Lebendangebot erhöhte. Allerdings ist davon auszugehen, dass diese „Panikverkäufe“ schnell wieder zurückgehen und sich das Aufkommen an schlachtreifen Tieren normalisiert. Insgesamt ist das Angebot mit rund 900.000 Tieren pro Woche nicht drängend.
Rege Nachfrage beim LEH
Nachdem der Außer-Haus-Verzehr durch Restriktionen in der Gastronomie eingebrochen ist, verzeichnet der LEH eine sehr rege Nachfrage und steigende Umsätze. Der inländische Fleischabsatz wird zusätzlich von „Hamsterkäufen“ unterstützt. Der Lebensmitteleinzelhandel und die Verarbeitungsbranche signalisieren eine sehr starke Nachfrage nach Frischfleisch und nach Verarbeitungsfleisch für die Wurstindustrie. Im Export bestehen weiterhin Probleme beim Grenzübertritt nach Österreich und Italien.
Ferkel: Die Mäster agieren derzeit äußerst zurückhaltend. Sie sind nach dem Rückgang der Schlachtschweinerlöse nicht immer bereit, das preislich hohe Niveau bei den Ferkeln zu zahlen, die angebotenen Ferkelmengen sind allerdings derzeit nicht allzu hoch. Parallel zum rückläufigen Nord-West-Preis musste die Ferkelnotierung in Baden-Württemberg deshalb in den letzten zwei Wochen um sieben Euro zurückgenommen werden.
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