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Futtermittel

Sojaschrotpreise im Höhenrausch

Der Sojamarkt scheint ausverkauft zu sein wie schon lange nicht mehr, die Pflanzenöle befinden sich in einem Höhenflug und auch der Raps ist knapp. Damit scheint die Hoffnung auf fallende Sojaschrotpreise in weite Ferne gerückt.

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LEL
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Die Aprilzahlen des USDA (amerikanisches Agrarministerium) vom 9. April 2021 weisen für das aktuelle Jahr 2020/21 zwar weiter eine defizitäre Welt-Sojabilanz aus. Gegenüber dem Vormonat wurde aber die Erzeugung um 2 Mio.t auf 363,2 Miol.t angehoben und auch der Verbrauch um 1,5 Mio.t nach unten auf 369,6 Mio.t korrigiert. Das Defizit fällt mit minus 9,5 Mio.t deutlich geringer aus als im Vormonat, als man noch ein Bilanzdefizit von 12,3 Mio.t gesehen hatte. Diese Nachricht konnte zwar den steilen Anstieg der Sojabohnen- und -schrotkurse an den Börsen abbremsen, aber in Summe steht der Sojamarkt weiter unter Druck.

China hat gewaltigen Bedarf

Die Höhenflüge bei Raps, aber auch bei Futtergetreide wie Mais, befeuern das gesamte Umfeld. Wesentlicher Auslöser für die Entwicklung sind die enormen Importzahlen Chinas, die weltweit, vor allem aber in nahezu dramatischer Weise in den USA, zu einem Rückgang der Bestände führten. China baut nach Jahren der Afrikanischen Schweinepest seine Bestände, die 2018 auf 440 Mio. erzeugte Tiere gefallen waren, wieder auf. 2020 wurden bereits 565 Mio. Tiere erzeugt. Zum Vergleich: In der EU werden jährlich rund 265 Mio. Schweine erzeugt. China benötigt dazu große Mengen an Futter, sei es Eiweiß in Form von Soja oder Getreide in Form von Mais. Der Sojaimport stieg von 2018 auf 2020 von 82 auf 100 Mio.t, der Maisimport sogar um 500 Prozent von 4,5 auf 24 Mio.t!

Sojamarkt scheint ausverkauft

Hinzu kommen die „ganz normalen“ Nachrichten wie Befürchtungen um geringere Soja-Aussaatflächen in den USA oder die stockende argentinische Sojaernte. Der Sojamarkt scheint ausverkauft zu sein wie schon lange nicht mehr, die Pflanzenöle befinden sich in einem Höhenflug und auch der Raps ist knapp. Damit scheint die Hoffnung auf fallende Sojaschrotpreise in weite Ferne gerückt. 43/44er-Schrot notiert aktuell um 44,50 Euro/dt, rund 4 Euro/dt über dem Preis zum Jahreswechsel. 48er-HP-Schrot, welcher zu Jahresbeginn noch bei 43,50 Euro/dt gelegen hatte, wird im Mai bei 48,50 Euro/dt gesehen. GVO-freie Schrote werden im Markt bei vergleichbarem Proteingehalt mit einem Aufpreis von 9 bis 11 Euro/dt gehandelt.

Wie geht es weiter?

Die US-Bestände sind wegen der lebhaften Nachfrage vonseiten Chinas inzwischen auf das Tief von 2013 geschrumpft. Schwächere Ernten in Südamerika, mit Ausnahme von Brasilien, haben die Lage zudem verschärft. Aktuell wird Sojaschrot nur für den vorderen, kurzfristigen Bedarf gekauft.

 

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