Rotaugen-Wochen am See

Neben den Betrieben aus Bayern sind jetzt auch Betriebe aus Vorarlberg, Württemberg und dem Untersee dabei. Der Fangrückgang der Berufsfischerei am gesamten Bodensee, vor allem beim Brotfisch (Felchen), ist mittlerweile für viele Betriebe beängstigend. Die Nährstoffumstellung am Bodensee kommt anderen Fischarten zugute. Die Familie der karpfenartigen Fische, welche sehr anpassungsfähig sind, profitieren von der Nährstoffarmut im See und werden vermehrt in den Netzen der Berufsfischerei gefangen. Die kulinarisch eher unbekannte Fischart wie das Rotauge wird durch Veredelungsschritte wie das Schröpfen (einschneiden) so vorbereitet, dass diese Filet in der Küche genauso verarbeitet werden können wie andere Fischarten und ebenso lecker schmecken.

Mit viel Liebe zum See - Küchenchefs lassen sich etwas einfallen

Direkt aus den Netzen der Fischer landet der Fang des Tages in der Küche und wird dort individuell interpretiert. Mit Talent und viel Liebe zum See lassen die Küchenchefs die feinsten Kreationen aus dem noch nicht so bekannten Fisch „Rotauge“ entstehen. Sie interpretieren überlieferte Klassiker neu oder kreieren gänzlich Neues: Matjes aus Rotauge, Rotaugenfilet sauer eingelegt (ähnlich Brathering), frittierte Bodenseefisch-Knusperle auf Kräutersalat und vieles mehr werden bei den Rotaugen-Wochen zum Kennenlernen angeboten. Gerade die enge Kooperation von Fischer und Gastronom lässt bei der Zubereitung dieser Fischarten kulinarisch noch viel erwarten.

Rotaugen sind Schwarmfische

Rotaugen auch als Plötze genannt sind anhand der roten Augen und Flossen bekannt. Die Nahrung des Rotauges ist sehr abwechslungsreich (Wasserpflanzen, Insektenlarven, Muscheln), deshalb halten sie sich gerne in der Nähe des Ufers auf. Rotaugen sind Schwarmfische und genießen die Gesellschaft von Artgenossen. Das Rotauge wird in vielen Regionen als Speisefisch angesehen und gerne verspeist.

Folgende Berufsfischer beteiligen sich an den Rotaugen-Wochen:

Regula Bösch, Gaißau (A)
Georg Fiedl, Wasserburg (D)
Bernd Kaulitzki, Wasserburg (D)
Karl-Otto Kapfhammer, Wasserburg (D)
Roland Stohr, Wasserburg (D).

Als Gastronomen mit dabei sind:

Schlosshotel Wasserburg, Wasserburg (D)
Hotel Walserhof, Wasserburg (D)
Seniorenheim Hege, Wasserburg (D)
Gasthaus “Zur Kapelle“, Nonnenhorn (D)
Landgasthof „Köchlin“, Lindau (D)
Winterbergstüble Hengnau, Wasserburg (D
)Restaurant “Grüner Baum“, Moos Untersee (D)
Brauereigasthaus Max und Moritz, Kressbronn (D)
Restaurant „Schulhus“, Krumbach Vorarlberg (A)
"Vietnam House“ in der Weinstube Fürst, Nonnenhorn (D).

Verein und seine Unterstützer zur Erhaltung der Berufsfischerei

Die Schutzgemeinschaft Bodenseefisch e.V. hatte sich im Oktober 2020 gegründet. Dazu haben sich zahlreiche Berufsfischer, sowie Gastronomen und nachhaltige Genuss- und Tourismusorganisationen rund um den See in einer Solidargemeinschaft zusammengeschlossen, um gemeinsam zur Erhaltung einer nachhaltigen Berufsfischerei mit Bodenseefisch aus Wildfang beizutragen. Auch die Kultur der Fischerei an allen See-Teilen wird somit erstmals unter einem D.A.CH. gefördert und geschützt. Die Förderung der Zusammenarbeit zwischen Berufsfischern am internationalen Bodensee einerseits und Abnehmern wie Lebensmitteleinzelhandel, Großküchen, Gastronomiebetrieben und Verbrauchern andererseits soll neue Solidargemeinschaften zur Erhaltung einer nachhaltigen Berufsfischerei mit Bodenseefisch aus Wildfang schaffen. Die Schutzgemeinschaft möchte in Zusammenarbeit mit dem Tourismus einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Destination der internationalen Bodenseeregion leisten. Von der ersten Stunde an dabei, waren auch wichtige Unterstützer, wie die Tourismusverbände(Regio Bodensee, DBT Friedrichshafen), Slow Food Bodensee, Südland Köche, Bodensee PURE und viele andere..

Weitere Infos unter: http://www.bodenseefisch.eu