Weizenverbrauch auf Rekordniveau
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Im Vergleich zum Vorjahr entspräche dies einem Rückgang von 0,4 Prozent. Damit wäre das nach den Steigerungen der erste Rückgang seit der Saison 2018/19.
Die Erwartungen bezüglich der EU-Weizenernte werden nur marginal niedriger gesehen als vor einem Monat. Im Vergleich zum Vorjahr fällt die Ernte mit 132 Millionen Tonnen rund 5 Prozent niedriger aus. Die jüngsten Niederschläge in den russischen Anbaugebieten haben das Ertragspotenzial weiter gesteigert, daher wird die Weizenernte bei 87,6 Millionen Tonnen gesehen. Das stellt im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von 17 Prozent dar. Allerdings hat die feuchte Witterung die Qualität beeinträchtigt. Demnach könnten nur 60 Prozent der Ernte die Anforderungen für die Vermahlung erfüllen. Auch in Kanada dürfte die Weizenernte im Wirtschaftsjahr 2022/23 üppiger ausfallen, da die Vegetationsbedingungen in weiten Teilen günstig sind. Die Prognose wurde daher im Vergleich zum Juli um 2 Prozent auf 33 Millionen Tonnen erhöht und läge damit 55 Prozent über dem Vorjahresergebnis.
Der weltweite Weizenverbrauch wird auf einen Rekordwert von 783 Millionen Tonnen geschätzt und liegt damit um 0,4 Prozent höher als im Bericht vom Juli. Dies ist vor allem auf eine höhere Futtermittelverwendung zurückzuführen, die sich auf 146 Millionen Tonnen belaufen dürfte. Das Bevölkerungswachstum könnte dazu führen, dass der weltweite Nahrungsmittelbedarf in der Saison 2022/23 einen neuen Höchststand erreicht. Es wurden 547 Millionen Tonnen prognostiziert, was einen leichten Anstieg von 0,3 Prozent darstellen würde. Dies wäre die niedrigste Steigerungsrate seit einem Jahrzehnt.
Die Endbestände dürften sich auf 275 Millionen Tonnen belaufen und damit 1 Prozent mehr als im Juli avisiert. Im Vergleich zum Vorjahr würden die Endbestände dementsprechend knapp 2 Prozent niedriger ausfallen.
Mit 192,8 Millionen Tonnen dürfte der Welthandel im Wirtschaftsjahr 2022/23 rund 2 Prozent unter dem Vorjahr liegen, da üppige Ernten den Importbedarf senken. Des Weiteren könnte das höhere Preisniveau in einigen Ländern in Asien und Subsahara-Afrika zu einer Verlagerung der Nachfrage zu anderen Produkten führen.
Die Wiederaufnahme der ukrainischen Exporte führen zu einer deutlichen Anpassung der Juli-Prognose um 30 Prozent nach oben auf 13 Millionen Tonnen. Damit lägen die ukrainischen Weizenexporte jedoch trotzdem 31 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. In der Folge werden die EU-Exporte bei 35,5 Millionen Tonnen gesehen und damit 5 Prozent niedriger als vor einem Monat. Die Nachfrage verlagert sich nach der Wiederaufnahme der ukrainischen Exporte weg von der EU hin zu ukrainischer Ware. Im Vergleich zum Vorjahr dürften die EU-Weizenexporte trotzdem um 18 Prozent höher ausfallen.
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