Milchpreise pendeln zurück
Wegen der weltweit hohen Milchpreise dehnen die großen Milchexporteure EU und USA ihre Produktion seit Mitte des Jahres zunehmend aus, während die Südhemisphäre zurückfällt. Verbunden mit den in den ersten zehn Monaten 2022 um 17,3 Prozent geringeren Importen Chinas hat dies seit dem Sommer zu einem Rückgang der Versteigerungspreise in Neuseeland um 28 Prozent geführt.
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Trotz der Trockenheit in weiten Teilen Europas steigen die EU-Anlieferungen bis Oktober bereits auf +1,5 Prozent. In Deutschland waren es Mitte November sogar +3,6 Prozent zum Vorjahresmonat. Gleichzeitig haben die hohen Verbraucherpreise die Nachfrage spürbar gedämpft. In den ersten elf Monaten 2022 wurden in Deutschland von privaten Haushalten 9,8 Prozent weniger Butter, 5,2 Prozent weniger Konsummilch, 2,8 Prozent weniger Joghurt und 2,1 Prozent weniger Käse eingekauft.
Preisdruck hat sich aufgebaut
In den letzten Monaten hat sich dadurch zunehmend Preisdruck aufgebaut, angefangen bei Milchpulver über Blockbutter und zuletzt auch bei Käse kamen die Milchproduktenpreise auf Großhandelsebene ins Rutschen. Bei Blockbutter fehlen zu den weihnachtsbedingt noch stabilen LEH-Preisen inzwischen 2,50 Euro/kg, entsprechend umgerechnet minus 12,5 ct/kg Milch. Bei Schnittkäse sind es umgerechnet minus 6 ct/kg Milch.
Konkrete Auswirkungen auf die Auszahlungspreise noch offen
Wie stark und wie schnell sich dies auf die Auszahlungspreise der Molkereien durchschlagen wird, ist offen und hängt von dem Produktportfolio der Molkerei, den Vertragslaufzeiten, den weiteren Exportmöglichkeiten nach Italien und der Entwicklung des Marktes ab. Auf der Angebotsseite stellt sich schon die Frage, ob angesichts der europaweit knappen Grundfuttervorräte das Produktionswachstum weit ins neue Jahr gehalten werden kann. Im November dürfte mit dem durchschnittlichen Auszahlungspreis von 58,4 ct/kg im Land die Spitze aber wohl erreicht worden sein.
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