EU-Milchpreise nahe 50 Cent
In den ersten drei Monaten des Jahres 2023 waren die Milchpreise stark rückläufig. Trotz des starken Rückgangs lag die Auszahlung jedoch noch knapp über dem EU-Durchschnitt. Nur in vier EU-Mitgliedsstaaten wurden die Milchpreise im März leicht angehoben. Dem gegenüber steht eine weiterhin schwache Nachfrage.
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Nachdem die Milcherzeugerpreise in der EU-27 im Dezember 2022 mit 58,3 Cent je Kilogramm ein Allzeithoch erreicht hatten, haben sie sich in den ersten zwei Monaten von 2023 stark rückläufig entwickelt. Diese sinkende Tendenz hat sich im März fortgesetzt. Im Mittel der Gemeinschaft wurde den Landwirten im März 50,4 Cent je Kilogramm für konventionell erzeugte Milch bei natürlichen Inhaltsstoffen ausgezahlt. Damit hat sich die Auszahlungsleistung weiter um knapp 3,0 Cent reduziert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lag hingegen immer noch ein Vorsprung von 6,5 Cent vor.
Auszahlungen über dem EU-Durchschnitt
Deutschland verbuchte als größter Produzent der EU eine deutliche Preiskorrektur nach unten. Im März erhielten die hiesigen Landwirte mit 49,8 Cent je Kilogramm erstmals wieder weniger als 50 Cent. Der Rückgang im Vergleich zum Februar belief sich damit auf 8,0 Prozent beziehungsweise 4,3 Cent. Auch in den Niederlanden wurden die Erzeugerpreise deutlich gesenkt. Im Vergleich zum Vormonat sind die Preise um 9,8 Prozent gefallen, sodass die Milcherzeuger je Kilogramm Milch 50,5 Cent erhielten. Trotz des starken Rückgangs lag die Auszahlung damit jedoch noch knapp über dem EU-Durchschnitt. Zudem wurden die Erzeugerpreise in Belgien, Dänemark und Irland deutlich nach unten korrigiert. Irische Milchbauern mussten mit 12,3 Prozent den größten Rückgang innerhalb der EU verkraften. Im März erhielten sie 47,68 Cent je Kilogramm.
Anhaltend schwache Nachfrage
Währenddessen wurden in vier Mitgliedstaaten die Milchpreise im März leicht angehoben. Das war neben Malta und Finnland auch in Lettland und Litauen der Fall. In den beiden Letztgenannten lagen die Erlöse für ein Kilogramm Milch trotz der jüngsten Erhöhung jedoch weiterhin unter der 40-Cent-Marke.
Im Januar und Februar 2023 wurde in der EU insgesamt rund 0,8 Prozent mehr Milch angeliefert als im Vorjahreszeitraum. Die hohe Rohstoffverfügbarkeit stand im ersten Quartal einer anhaltend schwachen Nachfrage gegenüber. Daraus folgten sinkende Preisentwicklungen an den Produktmärkten. Die europäischen Molkereien mussten ihre Auszahlungsleistungen an die Erzeuger entsprechend anpassen.
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