Globale Weizenerzeugung sackt ab
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Weltweit dürften im Wirtschaftsjahr 2023/24 nach Angaben des Internationalen Getreiderates (IGC) rund 784,1 Millionen Tonnen Weizen gedroschen werden. Damit korrigiert der IGC seine Vormonatsprognose marginal um 0,1 Millionen Tonnen nach unten. Auf Jahressicht wäre dies aber ein deutlicher Rückgang um 19,2 Millionen Tonnen. Im Vergleich zur Saison 2022/23 dürften insbesondere die Ernten in Australien um 11,3 auf 27,9 Millionen Tonnen, in Kasachstan um 3,4 auf 13 Millionen Tonnen und in Kanada um 2,3 auf 31,5 Millionen Tonnen geringer ausfallen. Das können die voraussichtlich größeren Ernten in Argentinien mit 17,5 Millionen Tonnen und den USA mit 47,2 Millionen Tonnen nicht kompensieren.
Für die EU senkt der Rat seine Prognose für die Ernte 2023 um weitere 1,3 auf 133,3 Millionen Tonnen, was das Vorjahresergebnis zudem um 0,5 Millionen Tonnen verfehlt. Der Grund für die Kürzung sind die ungewöhnlich nassen Bedingungen Ende Juli und in der ersten Augusthälfte. Die Regenfälle haben auch die Besorgnis über die Qualität verstärkt. Marktteilnehmer erwarten, dass der Anteil an Mahlweizen im Vergleich zum Vorjahr geringer ausfallen wird.
Die Schätzung des globalen Weizenverbrauchs im Wirtschaftsjahr 2023/24 wird trotz der etwas geringeren Verfügbarkeit auf 804,7 Millionen Tonnen erhöht, was 0,8 Millionen Tonnen mehr sind als bislang erwartet. In der vorangegangenen Saison waren 795,3 Millionen Tonnen verbraucht worden. Gegenüber der vorherigen Schätzung wurde der Verbrauch im Nahrungsmittelsektor um 0,4 auf 555,2 Millionen Tonnen zurückgenommen, während die Verwendung von Weizen in Futtermitteln um 0,9 auf 154,4 Millionen Tonnen zunehmen dürfte.
Die Endbestände der Saison 2023/24 werden derzeit auf ein Fünf-Jahres-Tief von 261 Millionen Tonnen geschätzt. Das wären 2,3 Millionen Tonnen weniger als im Juli vorausgesagt und 20,7 Millionen Tonnen weniger als im Wirtschaftsjahr 2022/23. Vor allem die EU dürfte mit 13,8 Millionen Tonnen deutlich geringere Vorräte aufbauen als in der vorigen Saison mit 19,2 Millionen Tonnen. Auch Russlands Vorräte dürften auf Jahressicht um 6 auf 10,4 Millionen Tonnen schrumpfen. Die Endbestände der USA dürften demgegenüber auf 16,8 Millionen Tonnen und die der Ukraine mit 2,8 Millionen Tonnen etwas anschwellen.
Den geschätzten Welthandel mit Weizen korrigierte der Internationale Getreiderat gegenüber Juli um 0,3 auf 197,2 Millionen Tonnen nach oben. So dürften aber dennoch rund 9,4 Millionen Tonnen weniger verschifft werden als im Wirtschaftsjahr 2022/23. Bei den Hauptexporteuren werden aufgrund der deutlich reduzierten Erntemenge für Australien aktuell nur noch 21 Millionen Tonnen erwartet, für die Ukraine 12 Millionen Tonnen und für Indien nur 1 Million Tonnen. Aus Kanada und den USA dürften jeweils 1 Million Tonnen weniger als in der vorherigen Saison an den Weltmarkt kommen. Gleichzeitig schwindet der Importbedarf. Dieser wird insbesondere in der EU mit lediglich 5,9 Millionen Tonnen auf ein durchschnittliches Maß zurückgehen. Für China werden Importe in Höhe von 12,2 Millionen Tonnen veranschlagt, 1,4 Millionen Tonnen weniger als im vorangegangenen Wirtschaftsjahr.
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