Gemüse-Umsatz sinkt leicht
Der Umsatz der Reichenau-Gemüse-Vertriebs eG hat sich im vergangenen Jahr rückläufig entwickelt, obwohl bei vielen wichtigen Produkten eine höhere Auszahlungsleistung erreicht werden konnte.
von René Bossert erschienen am 09.07.2024Insgesamt 52,1 Mio. Euro setzte die Vertriebsgenossenschaft 2023 mit Ware von den Erzeugerbetrieben der Reichenau Gemüse eG sowie mit Zukaufsware um, das waren rund 10 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Ein Absatzrückgang von fast 20 Prozent auf 11.700 Tonnen Gemüse konnte nicht vollständig durch die höheren Preise bei vielen Produkten ausgeglichen werden, heißt es im Geschäftsbericht der Reichenauer Gärtnergenossenschaft. Und auch die deutlich höheren Erzeugungskosten konnten durch die besseren Preise nicht vollständig ausgeglichen werden.
Flächenreduzierung und hohe Energiepreise
Die fehlenden Mengen waren auf eine Flächenreduzierung bei der Gärtnersiedlung in Singen-Beuren – wegen der hohen Energiepreise – und auf Ausfälle im geschützten Bioanbau zurückzuführen. Im laufenden Jahr ist die Fläche in Singen-Beuren wieder voll in der Produktion, nachdem eine neue Heizanlage in Betrieb ging. Der Umsatzanteil der drei Gärtnersiedlungen sank von 65 Prozent auf 53 Prozent. Der Anteil der Bio-Ware stieg von 47 Prozent auf 55 Prozent.
Saisonverlauf war zufriedenstellend
Insgesamt 2,05 Mio. Salate gingen zu etwas besseren Preisen als im Jahr zuvor weg. Bei Schlangengurken lief die Saison preislich differenziert: Die konventionelle Ware (6,15 Mio. Stück) erreichte die Vorjahres-Auszahlungspreise nicht ganz, die 4,4 Mio. Bio-Gurken wurden etwas über dem vorjährigen Niveau bezahlt. Gleiches galt für 2,8 Mio. Minigurken. Bei Bio-Tomaten waren die Preise besser als 2022, aber die Mengen fehlten teilweise. Insgesamt sei die Saison zufriedenstellend verlaufen. Die Vermarktungsmenge bei der Reichenauer Inselperle als Paradeprodukt litt unter der Sortimentsstraffung im Lebensmittel-Einzelhandel. Sowohl bei Paprika (1,86 Mio. Kilogramm) als auch bei Auberginen (2,175 Mio. Stück) ging die Vermarktungsmenge zurück. Im Aufwind ist die Süßkartoffel, die auf 100 Hektar im Freiland erfolgreich angebaut wurde. 700 Tonnen wurden 2023 vermarktet, eine noch größere Menge wurde eingelagert und steht für die Vermarktung im laufenden Jahr bereit.
Nachhaltige Verpackungen
Veränderungen gab es im Bereich der Verpackungen: Inzwischen werden bei Tomaten ausschließlich geschlossene Wellpappschalen statt offener Pappschalen verwendet. Diese Schalen bestehen zu 85 Prozent aus Altpapier und können bis zu 20 Lebenszyklen durchlaufen. Den Energieeinkauf bündeln die Reichenauer Gärtner nun über ihre Genossenschaft, ausgelöst durch die hohen Energiepreise im Jahr 2022 und 2023. Der Preis wurde für ein Jahr festgeschrieben. Derzeit verhandle man über einen Folgevertrag.
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