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Tierseuche breitet sich aus

Lumpy Skin Disease gefährdet jetzt auch deutsche Rinder

Die Lumpy Skin Disease (LSD) ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die Rinder, Zebus und Büffel betrifft, und sich inzwischen in Südeuropa ausbreitet. Auch Deutschland könnte bald betroffen sein. Umso wichtiger sind Vorbeugemaßnahmen. Darauf macht nun das Staatliche Tierärztliche Untersuchungsamt – Diagnostikzentrum Aulendorf – aufmerksam.

von Rindergesundheitsdienst (RGD), Aulendorf, Staatliches Tierärztliches Untersuchungsamt (STUA) – Diagnostikzentrum, Aulendorf Quelle Rindergesundheitsdienst (RGD) Aulendorf, Staatliches Tierärztliches Untersuchungsamt (STUA) -Diagnostikzentrum, Aulendorf erschienen am 13.08.2025
1 Die Rinderseuche breitet sich aus. Das zeigen die vom Friedrich-Loeffler-Institut erfassten Ausbrüche von Lumpy Skin Disease vom 1. Januar 2025 bis 24. Juli 2025. © Friedrich-Loeffler-Institut
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Die Lumpy Skin Disease (LSD) ist eine von Capripocken verursachte Krankheit der Rinder, die hauptsächlich über blutsaugende Insekten übertragen wird. Für Menschen ist das Virus ungefährlich. Die ursprünglich in Afrika und im Nahen Osten endemisch vorkommende Erkrankung ist in den vergangenen Jahren in Südostasien und über die Türkei bis in die Balkanstaaten sowie Russland und Kasachstan vorgedrungen. Durch Impfprogramme in den betroffenen Regionen konnte die weitere Ausbreitung in Richtung Mitteleuropa verhindert werden. Im Juni dieses Jahres wurden jedoch zum ersten Mal Fälle von LSD in Italien, darunter in Sardinien und im norditalienischen Mantua, sowie in der Region Savoie in Frankreich gemeldet (siehe Abbildung). Eine weitere Verbreitung, auch nach Deutschland, muss befürchtet werden.

Frankreich und die Schweiz haben beschlossen, Impfungen durchzuführen, um eine weitere Ausbreitung der LSD zu verhindern. Im Tiergesundheitsrecht (Animal Health Law) ist LSD als Seuche der Kategorie A, D und E gelistet und unterliegt somit entsprechenden Präventions- und Bekämpfungsmaßnahmen.

Frühzeitige Erkennung entscheidend

Klinisch erkrankte Tiere haben Fieber und zeigen typische knötchenartige Hautveränderungen vor allem am Kopf, Hals und dem Bereich zwischen After und den äußeren Geschlechtsorganen (Perineum), die häufig zusammen mit Läsionen an den Schleimhäuten auftreten (siehe Fotos). Außerdem kann die Erkrankung mit Milchrückgang, Ödemen sowie vergrößerten Lymphknoten einhergehen. Tragende Tiere können abortieren. Auch subklinische Verläufe sind möglich. Die Übertragung des LSD-Virus erfolgt vor allem durch blutsaugende Insekten wie Stechmücken, Fliegen und Zecken.

Im Verdachtsfall muss unverzüglich das zuständige Veterinäramt verständigt werden und Proben für Abklärungsuntersuchungen entnommen werden. Geeignet sind hierfür Gewebeproben aus veränderten Arealen, Nasen- und Speicheltupfer sowie EDTA-Blut und Serum. Für die Diagnose des LSD-Erregers stehen zuverlässige molekularbiologische Untersuchungsmethoden zur Verfügung. Differentialdiagnostisch müssen in diesem Zusammenhang Allergien, Besnoitiose, die Hautform der Enzootischen Leukose, die bovine Herpesmammilitis und Stomatitis papulosa ausgeschlossen werden.

Abgesehen von den wirtschaftlichen Schäden, die durch Produktionsverluste bei Milch und Häuten sowie verringerte Gewichtszunahmen entstehen, hat der Nachweis einer Infektion in einem bislang freien Gebiet strenge Bekämpfungsmaßnahmen zur Folge. Deshalb ist die frühzeitige Erkennung einer LSD-Infektion sehr wichtig, um eine Weiterverbreitung zu verhindern.

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