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BayWa-Sanierung über Plan

Der Mischkonzern sieht sich auf Kurs

Der BayWa-Umsatz ist in den ersten neun Monaten 2025 um 22 Prozent von 12,3 Mrd. auf 9,6 Mrd. Euro gefallen. Das entspreche den Erwartungen, teilt das Unternehmen mit.

von Redaktion Quelle BWagrar erschienen am 04.12.2025
Im Agrarsegment gab der Umsatz in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres nach. © Donat Singler
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Der wesentliche Teil des Rückgangs sei auf planmäßige Maßnahmen zurückzuführen, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung. Dazu gehöre unter anderem der Verkauf von Geschäftseinheiten wie der Raiffeisen Ware Austria (RWA) im Frühjahr 2025, der mehr als die Hälfte des Umsatzrückgangs erklärt. Hinzu kämen weitere Transformationsmaßnahmen, wie der Rückzug aus margenschwachem Geschäft, Sortimentsbereinigungen sowie die Schließung kleiner, unrentabler Standorte. Bislang seien ergebniswirksame Transformationsmaßnahmen mit einem Effekt vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von nahezu 120 Mio. Euro umgesetzt worden. Geplant waren 85 Mio. Euro. Damit liege die BayWa nach eigenen Angaben bei den Effizienzmaßnahmen 36 Prozent über dem Sanierungsplan. Weitere Gründe für den Umsatzrückgang ergäben sich aus der schleppenden Konjunktur und Preisrückgängen in einigen Produktgruppen.

Fortschritte

Mit dem Fortschritt der Transformation und weiteren Effizienzsteigerungen in Einkauf, Logistik, Standorten, Personal und der Senkung von Gemeinkosten seien substanzielle Fortschritte erzielt worden. Künftig werden vier Kernsegmente das Geschäft prägen: Agrar, Wärme und Mobilität, Technik und Baustoffe.

Als weitere erfreuliche Entwicklung nennt der Münchner Händler das wiedererstarkte Vertrauen in die BayWa AG von Kunden und Lieferanten. Zahlreiche Vertriebsinitiativen und Investitionen in neue Absatzkanäle hätten dazu beigetragen. In der Folge ergaben sich nach diesen Angaben höhere Getreidevolumina, die die landwirtschaftlichen Betriebe den Agrarstandorten andienten. Damit sichere sich das Unternehmen ein solides Vermarktungsvolumen für das Folgejahr.

Heute ist die BayWa AG mit Sitz in München an rund 400 Standorten vertreten und beschäftigt etwa 8000 Mitarbeitende. Den Verlauf des Kerngeschäfts vom 1. Januar bis 30. September 2025 beschreibt das Unternehmen in vier Segmenten.

Segmente Agrar und Technik

Das Segment Agrar verzeichnete einen signifikanten Rückgang im Handel mit Einzelfuttermitteln, im Wesentlichen bedingt durch die Neustrukturierung des Produktbereichs. Im Handel mit Getreide und Ölsaaten lagen die Absatzmengen leicht unter dem Vorjahresniveau, was auf eine stärkere Priorisierung strategischer Warenströme zurückzuführen ist. Der Handel mit Düngemitteln zeigte sich hingegen stabil, und die Absatzmengen bewegten sich auf dem Niveau des Vorjahres. Aufgrund mengen- und preisbedingter Effekte reduzierte sich der Umsatz im Agrargeschäft gegenüber der Vorjahresperiode um rund 18 Prozent auf 1,7 (Vorjahr: 2,1) Mrd. Euro.

Das Segment Technik verzeichnete bis Ende des dritten Quartals 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Umsatzrückgang um 12 Prozent auf 1,4 (1,6) Mrd. Euro.

Segment Wärme und Mobilität

Die relativ niedrigen Preise führten im Segment Wärme und Mobilität zu einer stabilen Nachfrage nach Wärme- und Kraftstoffen, während der Absatz von Schmierstoffen infolge der konjunkturellen Schwäche zurückging. Ab dem zweiten Halbjahr wurden Kunden erstmals mit dem klimafreundlichen Biokraftstoff HVO 100 (HVO – Hydrotreated Vegetable Oil) beliefert, der zur CO2-Reduzierung im Mobilitätssektor beiträgt. Bei Holzpellets zogen sowohl Preise als auch Nachfrage an. Der Umsatz des Segments schrumpfte um 5,9 Prozent auf 1,0 (1,1) Mrd. Euro und lag damit nahezu auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums.

Segment Baustoffe

Das Segment Baustoffe konnte sich den Angaben zufolge der allgemein verhaltenen Marktentwicklung nicht entziehen. Geschäftsgelegenheiten, die sich dem Baustoffhandel zu Jahresbeginn boten, aber aufgrund von Liquiditätseinschränkungen im Zuge der Unternehmenssanierung nicht genutzt werden konnten, werden im Jahresverlauf nicht mehr aufzuholen sein. Zudem führten Sortimentsanpassungen zugunsten margenstärkerer Produkte zu einem geringeren Umsatzvolumen. Insgesamt verringerte sich der Umsatz im Segment Baustoffe gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 17,9 Prozent auf 883,7 Mio. (1,1 Mrd.) Euro.

Handelsunternehmen BayWa

Die BayWa AG beschreibt sich als modernes Handelsunternehmen in den Geschäftsfeldern Agrar, Wärme, Mobilität, Technik und Baustoffe. Mit ihren Produkten und Dienstleistungen hilft sie ihren Kunden, Menschen gut zu ernähren, Lebensräume für Generationen zu schaffen und Mobilität und Wärme genau da bereitzustellen, wo sie benötigt werden. Bereits seit 1923 stehe das Unternehmen für Versorgungssicherheit – insbesondere im ländlichen Raum.

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