
Rebhuhn
Deutschland hat gewählt: Das Rebhuhn ist Vogel des Jahres 2026 und löst damit den Hausrotschwanz ab.
von Nabu erschienen am 13.10.2025Bei der sechsten öffentlichen Wahl des NABU und seines bayerischen Partners Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) haben insgesamt 184.044 Menschen mitgemacht – ein neuer Rekord. 81.855 (44,5 Prozent) der Stimmen entfielen dabei auf das Rebhuhn, 49.011 (26,8 Prozent) auf die Amsel, 23.352 (12,7 Prozent) auf die Waldohreule, 21.556 (11,7 Prozent) auf die Schleiereule und 8.270 (4,5 Prozent) auf den Zwergtaucher.
Baden-Württemberg ist Rebhuhn-Erwartungsland
In Baden-Württemberg setzt sich der NABU daher seit zwei Jahren im Rahmen des bundesweiten Projekts „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern!“ dafür ein, dem hübschen Hühnervogel wieder mehr zusammenhängende Lebensräume zu bieten. Wo es artenreiche Blühbrachen oder lichte Ackerflächen, ausreichend breite Blühstreifen, gut gepflegte Niederhecken sowie Kleinstrukturen wie Feldraine oder Böschungen gibt, ist das am Boden lebende Huhn zuhause. Das tolle an Rebhuhn-Maßnahmen ist, dass auch viele andere Arten im Offenland profitieren, von der Wildbiene bis zum Feldhasen“, betont NABU-Projektleiterin Dominique Aichele.
Einst häufig und weit verbreitet in der Agrarlandschaft, ist sein Bestand zuletzt stark eingebrochen: ein Minus von 82 Prozent zwischen 1995 bis 2020 rechnet die Ornithologische Gesellschaft für Baden-Württemberg vor. „In einer Agrarlandschaft, in der fast jeder Quadratmeter als Anbaufläche genutzt wird und Kleinstrukturen oder extensiver genutzte Ackerflächen fehlen, findet das Rebhuhn zu wenig Nistplätze und kaum Nahrung. Besonders schädlich seien Pflanzenschutzmittel und fehlende Blühflächen, moniert Aichele. Agrarflächen ohne Insekten seien tote Flächen für Rebhuhnküken. „Im Südwesten mit seiner kleinteiligeren Landwirtschaft sind die Voraussetzungen noch vorhanden, damit sich das Rebhuhn wieder ausbreiten kann“, ist sie überzeugt. Dies würden Flächen in den Modellregionen des Rebhuhnprojektes im Landkreis Tübingen und im Raum Fellbach zeigen. Damit Rebhühner im Südwesten wieder vermehrt eine Heimat finden, werben NABU und Landesjagdverband bei Landwirtinnen und Landwirten um mehr Vielfalt auf Wiesen und Äckern.
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