Ute Vogt besucht Gartenbaubetriebe in Stuttgart und Vaihingen/Enz
Ute Vogt, Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, nutzte die parlamentarische Sommerpause und besuchte am 20. Juli 2015 zusammen mit Hartmut Weimann, Vizepräsident des Zentralverbandes Gartenbau e.V. (ZVG), ZVG-Generalsekretär Bertram Fleischer und Thomas Vohrer, Geschäftsführer des Württembergischen Gärtnereiverbandes e.V. (WGV), zwei Gartenbaubetriebe im Stuttgarter Raum.
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Die Jungpflanzenbetriebe Selecta Klemm und Gärtnerei Natterer – Bioland Jungpflanzen nutzten den Besuch, um ihre Unternehmen zu präsentieren und die Abgeordnete auf die Herausforderungen der Gartenbaubranche aufmerksam zu machen.
Ein Schwerpunktthema in beiden Betrieben waren die Auswirkungen des Arbeitszeitgesetzes. Sowohl Ulrich Natterer (Betriebsinhaber von Natterer Bioland Jungpflanzen) als auch Nils und Per Klemm (Geschäftsführende Gesellschafter der Selecta Unternehmensgruppe) wiesen auf die Schwierigkeiten hin, die vorgeschriebene Wochenarbeitszeit in den Saisonspitzen einzuhalten. Um diese nicht vermeidbaren Spitzen in der Produktion abfedern zu können, benötigen die Betriebe mehr Flexibilität bei den Arbeitszeiten.
Neonicotinoide und Nützlingseinsatz geht gut
Die Stuttgarter Bundestagsabgeordnete nahm außerdem die Erkenntnis mit nach Berlin, dass eine rigorose Abkehr vom chemischen Pflanzenschutz einen Betrieb vor große Herausforderungen stellen kann. So machte Per Klemm von Selecta Klemm deutlich, dass zwar auf den Einsatz von Neonicotinoiden auf Grund einer Branchenvereinbarung bereits heute und damit vor dem 01. Juni 2016 vollständig verzichtet werde, dies aber einen negativen Einfluss auf die Möglichkeiten des integrierten Pflanzenschutzes habe. Diese Wirkstoffgruppe lasse sich gut mit dem Einsatz von Nützlingen vereinbaren. Ein Verzicht führe dazu, dass gegebenenfalls chemische Mittel eingesetzt werden müssten, welche sich weniger gut für den integrierten Pflanzenschutz eigneten.
Auch wurde mit Vogt die Verwendung von Torf beleuchtet. Ulrich Natterer erläuterte der Abgeordneten, dass ein Ersatz von Torf zwar wünschenswert und prinzipiell auch möglich sei, aber aufgrund der überragenden physikalischen Eigenschaften von Torf bislang jedes Ersatzprodukt in der industriellen Substratherstellung nicht hinreichend standardisiert ist.
Auf eine Initiative des ZVG hin hatten zahlreiche Bundestagsabgeordnete ihr Interesse am Besuch eines Gartenbaubetriebes in ihrem Wahlkreis bekundet. So werden in dieser parlamentarischen Sommerpause deutschlandweit über 60 Abgeordnete aus den drei Bundestagsausschüssen Landwirtschaft, Umwelt und Wirtschaft Gartenbaubetriebe besichtigen.
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