Champignonsubstrat lindert bei Bodenmüdigkeit
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Laut neueren Versuchen kann die Ausbringung von Champignonsubstrat, kurz Champost, im Öko-Obstbau dazu beitragen, die negativen Auswirkungen einer Bodenmüdigkeit abzumildern. Die direkten Ursachen werden aber nicht bekämpft. So lautet das Fazit einer dreijährigen Studie des Dienstleistungszentrums Rheinland-Pfalz (DLR) in Rheinbach, die unter anderem über das Bundesprogramm Ökologischer Landbau finanziert wurde. Dabei wurden verschiedene Handelsprodukte und Komposte getestet.
Bodenmüdigkeit führt im Obstbau regelmäßig zu Ertrags- und zum Teil auch zu Qualitätseinbußen. Die Ursachen sind nicht eindeutig geklärt. Vermutlich beruht sie auf einer Vermehrung pathogener Mikroorganismen, weshalb derzeit alle Maßnahmen und Mittel darauf abzielen, mikrobielle Antagonisten im Boden zu stärken. In einem ersten Versuchsschritt wurde die Wirksamkeit von Bodenzuschlagstoffen beziehungsweise Komposten und verschiedenen Produkten mit Mikroorganismen mithilfe von Containerversuchen und in Klimakammern untersucht. Dabei zeigten Champost, Apfeltreberkompost sowie die Präparate TIFI, Micosat F und Ekoprop nemax die größten Effekte. Bei anschließenden Feldversuchen brachte frischer Champost mit einer Aufwandmenge von 1,5 bis 3 Litern pro Pflanzloch (30 t/ha/3 Jahre) die besten Wachstumseffekte auf bodenmüden Flächen.
Champost wird ursprünglich als Kultursubstrat in der Champignonzucht verwendet und darf nach der Verwendung als NPK-Düngesubstrat verwertet und verkauft werden. Neben dem Einsatz von Champost empfehlen die Forscher gegen Bodenmüdigkeit weitere vorbeugende Maßnahmen. Dazu gehören hochwertiges Pflanzmaterial, geeignete Kombinationen von Sorte und Unterlage und eine Pflanzung mit Zusatzbewässerung im Herbst statt im Frühjahr. Die vermutete Verbindung von Nematoden der Gattung Pratylenchus mit dem Auftreten von Bodenmüdigkeit bestätigte sich in der Studie nicht.








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