Mindestlohn
Großbritanniens Obsterzeuger sorgen sich um Produktion
Vor einem Jahr wurde der Mindestlohn eingeführt, was insbesondere die arbeitsintensiven Sonderkulturbetrieb heftig getroffen hat. Doch nicht nur hierzulande bereitet der staatlich verordnete Lohn heftige Sorgen um die Rentabilität der Produktion. Auch die Obsterzeuger in Großbritannien fürchten um ihre Produktion, wenn auch dort Ab April ein nationaler Mindestloh gezahlt werden muss.
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Der Nationale Erzeugerverband (National Farmers' Union, NFO) des UK bittet die Regierung dringend, die erwarteten Verluste zu lindern, die eintreten werden, wenn der Nationale Mindestlohn (National Living Wage) im April in Kraft tritt und dann die Kosten für Saisonarbeitskräfte in die Höhe schießen. Teils wird befürchtet, dass die Lohnkosten so stark in die Höhe schnellen, dass die im Inland angebauten Früchte zum unbezahlbaren Luxus werden.
Ein unabhängiger Bericht von den Landwirtschaftsunternehmensberatern Andersons für die NFU zeigt auf, dass die Produktion in Folge der Einführung des Mindestlohns ins Ausland abwandern könnt, sollte den Erzeugern in den nächsten Jahren die beispiellose Lohnsteigerung auferlegt werden. Nach Modellberechnungen sollen die Gartenbauunternehmen nicht mehr konkurrenzfähig und daher binnen drei oder vier Jahren unrentabel sein.
Der stellvertretende Vorsitzende Gartenbau und Kartoffeln der NFU, Ali Capper, traf sich daher vor kurzem mit dem Landwirtschaftsminister George Eustice, wobei er für einen Aufschub der Einführung bat. Er plädierte dafür, die Beitragslast zur Sozialversicherung bei Saisonarbeitern aufzuheben.
Viele Landwirtschaftsunternehmen in dem Land beschäftigen zu Spitzenzeiten vorübergehend Saisonarbeiter, wenn die Früchte schnell geerntet, verpackt und geliefert werden müssen. Das ist insbesondere der Fall im arbeitsintensiven Beerenobst. Unter den neuen Regelungen der Regierung werden Arbeiter im Alter von über 25 Jahren einen Pflichtsatz von mindestens 7,20 GBP pro Stunde (9,91 EUR) erhalten.
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