Folgen der Klimaerwärmung bei Beeren
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Die Klimaerwärmung hat einen Einfluss auf die Blütenanlage und die Kontrolle der Dormanz (Winterruhe) der Pflanzen. Erste Beeinträchtigungen waren im letzten Jahrzehnt auch unter deutschen Anbaubedingungen bei Erdbeeren oder Johannisbeeren zu beobachten. So führt mangelnde Winterkälte bei Erdbeeren zu kurzen Blüten-/Frucht- und Blattstielen und verringerter Blattfläche. Während kurze Fruchtstiele die Ernte erschweren, beeinträchtigen verringerte Blattflächen Ertrag, Fruchtgröße und -qualität. Warmes Herbstwetter einhergehend mit spätem Eintritt in die Winterruhe führt bei Erdbeeren außerdem zu einem übermäßigen Blütenansatz, was kleine Früchte von minderwertiger Qualität zur Folge hat.
Einfluss verschiedener Klimazonen
Durch den Anbau gleicher Sorten oder Sämlinge an verschiedenen Standorten vom Norden zum Süden Europas soll der Einfluss unterschiedlicher Klimazonen auf die Pflanzen untersucht werden, um so den Klimawandel zu simulieren. Neben den Standardkriterien Pflanzenwachstum, Ertrag und Fruchtgröße sollen mittels molekulargenetischer Analysen im Hochdurchsatzverfahren Blütenbildung, Kontrolle der Dormanz und Ausprägung der Fruchtqualität untersucht werden. Die Hochschule Geisenheim ist mit insgesamt drei Instituten am Projekt GoodBerry beteiligt. Das Institut für Obstbau koordiniert im Gesamtprojekt das Arbeitspaket zur Identifizierung von Umwelteinflüssen auf Blütenanlage, Winterruhe und Fruchtmerkmale von Sorten mit unterschiedlicher Anpassung an diverse Anbauregion. Außerdem ist es für die anbautechnischen Versuche und die Phänotypisierung der Pflanzen verantwortlich. Das Institut für Botanik ist im Bereich der molekulargenetischen Analyse von Blütenanlage und Dormanzkontrolle von Erdbeeren und Himbeeren tätig, während das Institut für Weinanalytik und Getränkeforschung die innere Fruchtqualität einschließlich der für die menschliche Gesundheit bedeutenden sekundären Inhaltsstoffe beider Fruchtarten bestimmt.
Am Gesamtprojekt sind auf EU-Ebene, ergänzt durch Partner in Chile und China, 13 Forschungseinrichtungen und sechs private Firmen beteiligt. GoodBerry hat ein Budget von 4,87 Million Euro. Davon entfallen knapp 317.000 Euro auf die Hochschule Geisenheim.






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