Gute Umsätze mit Elstar und Gala
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Bereits ausgelaufen ist die Sorte Braeburn. Nachdem Anfang April bei manchen Partien Probleme mit Fleischbräune aufgetaucht waren, wurden die Bestände konsequent aussortiert. Es folgte eine zügige Vermarktung, unterstützt von zahlreichen Aktionen, sodass Braeburn bereits Ende April ausverkauft war.
Deutlich entspannter endete die Saison für Gala Royal. Die Sorte entwickelte sich zum Selbstläufer, erstklassige Ware erzielte im Schnitt 60 Euro/dt (plus acht Prozent gegenüber dem Vorjahr). Den stärksten Absatz brachte in den vergangenen beiden Monaten aber noch einmal Elstar, der in Kürze ebenfalls aus den Lagern geräumt sein dürfte. Entsprechend verschiebt sich die Hauptnachfrage hin zu den noch reichlich vorhandenen Sorten der Jonagold Gruppe. Von diesen lagerten zum 1. Mai knapp 24.000 t am Bodensee, immerhin mehr als die Hälfte des Gesamtbestands von rund 44.000 t. Dieser fällt damit um elf Prozent größer aus als im Vorjahr. Unter normalen Umständen könnte das durchaus zu sinkenden Preisen führen, zumal der Vermarktungsrückstand der der Niederelbe mit 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr noch wesentlich größer ausfällt. Hierzu ist es aber nicht gekommen, vielmehr stagnieren die Preise für erstklassige Tafelware am Bodensee bei 53 Euro/dt (plus 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Bio-Äpfel kosteten frei Rampe Großhandel netto 141 Euro/dt (plus 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr).
Dass die Preise nicht gefallen sind, liegt zum einen daran, dass Polen dank seiner erfolgreichen Vermarktung dafür gesorgt hat, dass EU-weit derzeit zwei Prozent weniger Tafeläpfel als im Vorjahr lagern. Zum anderen aber insbesondere an den verheerenden Spätfrösten, die europaweit für eine geringere Apfelernte im Herbst sorgen werden. Mitte April wurden weite Teile Europas von strengen Nachtfrösten und intensiven Schneefällen erfasst, genau zur Zeit der empfindlichen Obstblüte. Besonders betroffen waren vielerorts die empfindlichen Kirschbäume, je nach Entwicklugnsstand der Vegetation aber auch bereits erblühte Apfelbäume. Am Bodensee herrschte zum Zeitpunkt der Naturkatastrophe die Apfelvollblüte, weshalb dort mit besonders hochen Schäden gerechnet werden muss. Im nördlicher gelegenen Polen war zu selben Zeit nur die Kirschblüte betroffen, ein zweiter Kälteeinbruch Mitte Mai traf dann aber auch dort die Apfelblüte.
Wie groß die Schäden in Europa ausfallen werden, kann erst nach dem Fruchtfall Anfang Juli erstmals zuverlässig abgeschätzt werden. Dennoch rechnet man allein für Baden-Württemberg mit einer Schadenssumme im dreistelligen Millionenbereich. Es ist davon auszugehen, dass dies auch Auswirkungen auf das Preisgefüge an den Obstmärkten haben wird. So haben die meisten wichtigen Anbaugebeite in Kalenderwoche 21 ihre Preise für Tafeläpfel an. Am Bodensee stellte man sich jedoch vorläufig gegen diesen Trend, da man auch die begrenzte Haltbarkeit der letztjährigen Ernte im Blick behalten muss.
In dieser Saison konnten von den Erzeugerorganisationen bislang 123.500 t Äpfel (plus acht Prozent zum Vorjahr) verkauft werden, wodurch ein Gesamtumsatz von 54,75 Millionen Euro (plus drei Prozent zum Vorjahr) erzielt wurde.







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