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Versuch zum Schutz der Bienen

Muss es denn zur Blüte sein?

In einem Versuch konnten sowohl die Vorblütenbehandlung als auch die Behandlung zur Vollblüte den Befall von Sclerotinia um 64 bis 73 Prozent reduzieren. Im Vergleich der beiden Anwendungstermine gab es keine signifikanten Unterschiede.
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Mayer
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Jede unnötige Sklerotiniabekämpfung während der Vollblüte sollte zum Schutz der Bienen und zur Vermeidung von Wirkstoffrückständen im Honig vermieden werden. Wenn aber doch witterungsbedingt eine Bekämpfung notwendig erscheint, sind wir in einem Landesversuch der Frage nachgegangen, ob man nicht auch durch eine Behandlung unmittelbar vor der Blüte (BBCH 55 bis 59) die eigentliche Vollblütenbehandlung ersetzen kann. Mit dem Landesversuch PS 16-01 sollen folgende Fragen untersucht werden:

  • Kann zum Schutz der Bienen die Behandlung zur Sklerotiniabekämpfung vor der Blüte erfolgen?
  • Ist die Wirksamkeit einer Vorblütenbehandlung vergleichbar mit einer Blütenbehandlung?
  • Wie wirkt sich die Vorblütenbehandlung auf den Ertrag aus und wie wirtschaftlich ist sie?
  • Zusätzlich werden bei diesen Versuchen mit je einer Versuchsvariante auch die Prognosemodelle von ProPlant mit dem „Phoma-Modul“ (kostenpflichtig) und von ISIP mit dem „SkleroPro-Modul“ überprüft.

Vollständiger Bericht liegt vor

Der Landesversuch PS 16-01 wurde 2018 an fünf Standorten in den Landkreisen Calw, Freudenstadt, Rottweil, Tübingen und im Schwarzwald-Baar-Kreis durchgeführt. Der vollständige Versuchsbericht kann auch auf der Website des LTZ Augustenberg (www.ltz-bw.de) eingesehen werden.

Da der Schwerpunkt der Versuchsfrage in der Bekämpfung der Sklerotinia liegt, wurde auf eine Variation der Pflanzenschutzmittel zur Phoma- und Winterfestigkeitsbehandlung im Herbst verzichtet und alle Varianten einheitlich mit Tilmor (1,2 l/ha) behandelt.

Beide Behandlungstermine erfolgreich

Im Versuchsjahr 2018 konnte nur auf dem Versuchsfeld am Standort Rottweil ein Sklerotinia-Befall von 64 Prozent in der Kontrolle bonitiert werden. Auf den anderen vier Versuchsfeldern konnte kein Befall festgestellt werden. Sowohl die Vorblütenbehandlung als auch die Behandlung zur Vollblüte konnten den Befall von Sclerotinia um 64 bis 73 Prozent reduzieren. Im Vergleich der beiden Anwendungstermine gab es keine signifikanten Unterschiede.

Von SkleroPro wurde für den Standort Rottweil trotz des später visuell festgestellten Befalls keine Behandlung empfohlen. Es wurde allerdings auch in den Varianten der Vorblüte- und Vollblütebehandlungen in Rottweil keine statistisch abgesicherten kostenbereinigten Mehrerträge erzielt.

In diesen Fällen lohnte sich die Behandlung

Auf den beiden Standorten mit den höchsten Erträgen von 49,9 dt/ha in Calw und 56,9 dt/ha in Döggingen konnten kostenbereinigte Mehrerträge durch die Vor- und Blütenbehandlungen erzielt werden, obwohl auf beiden Standorten kein Sklerotiniabefall festgestellt wurde.

Die Ergebnisse des Landesversuchs 16-01 der Jahre 2016 bis 2018 zeigen, dass durch eine Vorblütenbehandlung gegen Sklerotinia zum Stadium BBCH 57 bis 59 keine Ertragseinbußen im Vergleich zur den Vollblütebehandlungen zu erwarten sind. Der Versuch wird auch in diesem Jahr weitergeführt.

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