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Insektenschwund

Rolle der Mähaufbereiter wird erforscht

Der starke Rückgang der Insekten ist gegenwärtig ein intensiv diskutiertes Thema. Neben Lebensraumverlust, monotonen Landschaften und Stoffeinträgen werden weitere mögliche Ursachen angesprochen, die bislang wenig untersucht wurden. Dazu zählt der Einsatz mechanischer Mähaufbereiter bei der Grünlandmahd. In Norddeutschland startet jetzt ein Projekt, das die Auswirkungen auf die Insekten untersucht und bundesweit übertragbare Lösungsvorschläge erarbeitet.
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Eine im Grünland gefährdete Schmetterlingsart ist das Grünwidderchen, ein Nachtfalter. Schweizer Forscher fanden heraus, dass spezielle Mähaufbereiter, sogenannte Konditionierer, eine höhere Raupensterblichkeit zur Folge haben.
Eine im Grünland gefährdete Schmetterlingsart ist das Grünwidderchen, ein Nachtfalter. Schweizer Forscher fanden heraus, dass spezielle Mähaufbereiter, sogenannte Konditionierer, eine höhere Raupensterblichkeit zur Folge haben. Naturschutzstiftung Heidekreis
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Nach Ansicht von Schweizer Forschern hat der Einsatz von speziellen Mähaufbereitern, sogenannten Konditionierern, eine höhere Raupensterblichkeit zur Folge. Das jetzt in Norddeutschland gestartete Projekt unter Leitung der BTU Cottbus, mit dem dies überprüft werden soll, wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) fachlich und finanziell mit rund 125.000 Euro gefördert. Darin wird unterscuht, welche Auswirkungen spezielle Geräte der Grünlandmahd beispielsweise auf Heuschrecken und Käfer haben.

Wiesen als wichtige Insektenlebensräume


„Durch den Einsatz von Konditionierern in der Grünlandbewirtschaftung wird frischgemähtes, geschnittenes Gras gequetscht, wodurch die verdunstungshemmende Wachsschicht zerstört und somit die Trocknung des Mähguts beschleunigt wird“, erklärt Prof. Dr. Frank Wätzold die Funktionsweise der Technik. Er leitet das Projekt und ist Fachgebietsleiter Volkswirtschaftslehre, insbesondere Umweltökonomie, an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU). „Es ist zu vermuten, dass es hierbei zu erheblichen Insektenverlusten kommt.“ Dies sei problematisch, weil Grünland für viele Insektenarten, von denen zahlreiche auch gefährdet sind, wichtige Lebensräume biete. In vielen Regionen Deutschlands präge es mit einem Anteil von über 25 Prozent an der gesamten landwirtschaftlichen Fläche das Landschaftsbild.

Lösungen sollen erarbeitet werden

Vor diesem Hintergrund sei es Ziel des Projekts, die praktischen Auswirkungen des Einsatzes von Konditionierern auf ausgewählte Insektengruppen wie Heuschrecken und Käfer durch ökologische Feldversuche zu untersuchen, um die direkten Auswirkungen des Einsatzes zu analysieren. Dazu werde das Insektenvorkommen vor und nach dem Einsatz der Konditionierer erforscht.

Zum anderen werde mit Hilfe von agrarbetrieblichen Berechnungen und Befragungen von Landwirten untersucht, welche betriebswirtschaftlichen Überlegungen dazu führen, dass Konditionierer eingesetzt werden. Darauf aufbauend werde abgeschätzt, in welchen Grünlandtypen der Einsatz der Maschinen besonders bedeutsam ist und in welchem Umfang Konditionierer auf regionaler Ebene – Heidekreis als Beispiel – eingesetzt werden. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sollen für verschiedene Interessensgruppen der Praxis wie Landwirte, Naturschutzbehörden und -vereine sowie Fördereinrichtungen deutschlandweit aufbereitet werden.

Kooperationspartner des Projekts sind das Fachgebiet Ökologie der BTU, die Naturschutzstiftung Heidekreis und die untere Naturschutzbehörde Heidekreis (Soltau, Niedersachsen).

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