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Arbeitskalender Obstbau

Was das Astproben-Orakel verheißt

Der Winterschnitt ist im Gange. Das ist für den Obstbauer eine gute Gelegenheit, mit einer Lupe ausgestattet stichprobenhaft nach Eiablagen und Schildläusen zu schauen. Überregional durchgeführte Astprobenuntersuchungen geben schon mal erste Hinweise über Entwicklungen und Trends zu Schaderregern im Bodenseegebiet.
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Astprobenkontrollen bringen es an den Tag: Hier haben sich Wintereier der Obstbaumspinnmilbe eingenistet.
Astprobenkontrollen bringen es an den Tag: Hier haben sich Wintereier der Obstbaumspinnmilbe eingenistet. Trautmann
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Aktuell wurden am Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee (KOB) 109 Proben aus 48 Betrieben im Labor untersucht. Die Wintereiablage durch die Obstbaumspinnmilbe wies im Schnitt einen Besatz von 362 Wintereiern je zwei Meter untersuchtem Fruchtholz auf. Damit nimmt der Wintereibesatz das fünfte Jahr in Folge ab. Die Schadensschwelle beträgt maximal 1000 Wintereier je zwei Meter Fruchtholz. Diese wurde allerdings in 13 Prozent der Proben überschritten. Das bedeutet: Viele Flächen sind gering belastet, mehr als zehn Prozent aber haben erhebliche Probleme.

Kontrollen bis Knospenaufbruch


Der Obstbauer kann die Zeit bis zum Knospenaufbruch noch nutzen, um Kontrollen durchzuführen. Das Augenmerk sollte auf Sorten und Quartieren liegen, in denen Spinnmilbenbefall am ehesten zu erwarten ist. Werden an den bevorzugten Eiablagestellen wie Astwinkeln, Blütenknospen oder Fruchtkuchen des zwei- bis dreijährigen Fruchtholzes durchweg mehr als zehn Eier gefunden, ist eine Bekämpfung unbedingt angeraten.
In den letzten Jahren hat eine zweite Spinnmilbenart, die Braune Spinnmilbe zugenommen. Auch diese Spinnmilbe überwintert im Eistadium, schlüpft allerdings früher als die Obstbaumspinnmilbe. Ist Befall durch „die Braune“ bekannt, sind frühe Paraffinölbehandlungen ratsam.
Wichtigste Voraussetzungen für die Anwendung sind: Einsatz zu Beginn einer Schönwetterperiode, frostfreies Wetter, Behandlung auf das trockene Blatt und der Abstand zu Fungiziden.

Schäden durch Milben verhindern


Die Apfelrostmilbe und die Birnenpockenmilbe überwintern am Holz und wandern zum Austrieb auf das erste Grün. Hier sind Maßnahmen bei warmer Witterung mit einem Netzschwefel-Präparat wirkungsvoll (maximal 3,5 kg/ha/m Kh, zwangsläufig eintretende Nebenwirkung bei der Schorfbekämpfung). In Apfel-Ertragsanlagen sind Netzschwefel-Präparate mit maximal 2,0 kg/ha/m Kh mehrfach einzusetzen. Bei schwachem bis mittlerem Befall reichen diese Behandlungen meist aus, um Blattschäden und unzureichende Fruchtausfärbung im Sommer zu verhindern. Behandlungen mit Spezial-Akariziden gegen die Obstbaumspinnmilbe wirken auch auf die Apfelrostmilbe. Besonders effektiv sind Envidor (Einsatz bis Anfang Juni) oder Kiron (bis spätestens 80 Tage vor der Ernte). Beim Einsatz von Movento 100 SC Anfang Mai ist die Rostmilbe in der Saison ausreichend bekämpft.
Die Birnenpockenmilbe muss bereits zum Ende des Knospenschwellens (BBCH 52) mit Netzschwefel-Präparaten möglichst bei über 15° C behandelt werden (maximal 3,5 kg/ha/m Kh; zeN bei der Schorfbekämpfung). Zur Blüte hin ist die Aufwandmenge zu reduzieren. In der Praxis erfolgt die erste Behandlung oftmals zu spät. Bei hohem Befallsdruck sind Blatt- und gelegentlich Fruchtschäden die Folge.
Weitere Bekämpfungshinweise gibt es in BWagrar Heft 5/2020 im Arbeitskalender Obstbau uaf Seite 22.

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