Forschende setzen sich für Wiederauflage des Genome Editing ein
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In der biologischen Grundlagenforschung und der Medizin ist das Genome Editing ein Standard-Verfahren. Mit dieser Methode ist es möglich, gezielt in das Erbgut von Mensch, Tier und Pflanze einzugreifen.
So lassen sich neue Pflanzensorten züchten, die sich von konventionell gezüchteten Pflanzen nicht unterscheiden – nur dass das Zuchtergebnis nicht dem Zufall überlassen, sondern gezielt geplant wurde. Es lassen sich aber auch artfremde Genome ins Erbgut einbauen – wobei auch dieser Prozess gezielter und kontrollierter als bei früheren Verfahren stattfindet.
„Die Fachliteratur zeigt, dass sich diese Verfahren nach ihrem Einsatz in Medizin und Biologie zunehmend auch in der Landwirtschaft und der Ernährungssicherung an Bedeutung gewinnen“, erklärt Prof. Dr. Karl Schmid, Züchtungsinformatiker an der Universität Hohenheim und Koordinator des gemeinsamen Schreibens.
Forschungsprogramm wurde zurückgezogen
Auch das Ministerium für Wissenschaft und Kunst Baden-Württemberg hatte im Frühjahr 2020 das “Forschungsprogramm Genome Editing – mit Biotechnologie zu einer nachhaltigen Landwirtschaft“ ausgeschrieben. Die Ausschreibung war jedoch am 24. Juli 2020 zurückgezogen worden.
In ihrem offenen Brief bedauern die Pflanzenwissenschaftler diesen Schritt. Ein solches Forschungsprogramm hätte die Möglichkeit geboten, die neuen Methoden mit etablierten Methoden der Landwirtschaft zu vergleichen und dabei Akteure aus verschiedenen Bereichen der Gesellschaft einzubeziehen.
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