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KOB Bavendorf feiert 20-jähriges Bestehen

Musterbeispiel für praxisnahe Forschung

Im September 2000 wurde das Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee (KOB) in Bavendorf als Stiftung aus der Taufe gehoben. Seither ist die Versuchseinrichtung stetig gewachsen und hat sich weit über die Landesgrenzen hinaus einen guten Ruf erworben. Anlass, den 20. Geburtstag zu feiern und einen Blick auf die Entwicklung zu werfen.
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Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch hielt die Festansprache zum 20-jährigen Bestehen des Kompetenzzentrums Obstbau Bodensee in Bavendorf. Geschäftsführer Dr. Manfred Büchele erinnerte an wichtige Wegmarken in der Entwicklung der Versuchseinrichtung. 
Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch hielt die Festansprache zum 20-jährigen Bestehen des Kompetenzzentrums Obstbau Bodensee in Bavendorf. Geschäftsführer Dr. Manfred Büchele erinnerte an wichtige Wegmarken in der Entwicklung der Versuchseinrichtung. Werner-Gnann
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"Der Obstbau prägt nicht nur die Kulturlandschaft am Bodensee, er ist auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, den es zu unterstützen gilt“, betonte Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch vom Stuttgarter Landwirtschaftsministerium bei der Feier zum 20-jährigen Bestehen des Kompetenzzentrums. Dieser Aufgabe widme sich die aus der Versuchsstation für Obstbau der Uni Hohenheim hervorgegangene Stiftung durch ihre Arbeit, die ein Musterbeispiel für praxisnahe Forschung sei. Mit ihren internationalen Kontakten habe sich das Kompetenzzentrum einen guten Ruf weit über die Landesgrenzen hinaus erworben. So sei die Kernobstnotierung ebenso eng mit Bavendorf verbunden wie beispielsweise der Streifindex zur Reifebestimmung von Äpfeln, den zwischenzeitlich jeder Obstbauer kenne. Als einmalig bezeichnete sie auch die Etablierung des Öko-Modellbetriebs. Neue Herausforderungen einer umweltfreundlichen Obstproduktion würden derzeit mit Modellprojekten zur Biodiversität aufgegriffen.


Auf Wachstumskurs


Die Staatssekretärin würdigte den Einsatz der Mitarbeiter, ohne den es diese fruchtbare Arbeit nicht geben würde. Dabei sei das Kompetenzzentrum mit seinen rund 25 Hektar Versuchsflächen seit der Gründung stets auf Wachstumskurs gewesen. Gestartet mit einer Finanzausstattung von 0,8 Millionen Euro ist der Etat zwischenzeitlich auf vier Millionen Euro angewachsen. Die Zahl der Mitarbeiter erhöhte sich von 40 auf 60. Möglich wurde dies auch durch den Einsatz der Stifter, zu denen neben dem Ministerium für Ländlichen Raum die Uni Hohenheim, die Landkreise Ravensburg, Konstanz und der Bodenseekreis, die beiden Erzeugerorganisationen WOG und MaBo, der Obstgroßmarkt Mittelbaden, der Landesverband für Erwerbsobstbau, der Landesverband für Obstbau, Garten und Landschaft und die Ökobo zählen.
Einige wichtige Wegmarken der Entwicklung rief KOB-Geschäftsführer Dr. Manfred Büchele in Erinnerung. So ist das Kompetenzzentrum mit seinen Bodenseeobstbautagen ein wichtiger Pfeiler der Messe Fruchtwelt Bodensee. Über die in Bavendorf eingerichtete Sortenerhaltungszentrale ist das Kompetenzzentrum Mitglied bei der Deutschen Genbank Obst. In der Züchtungsforschung besteht eine enge Zusammenarbeit mit der UEB Prag. Seit dem Jahr 2006 hat die Übergebietliche Pflanzenschutzberatung ihren Sitz am KOB. In einer Vielzahl von Projekten, mehrfach auch grenzüberschreitend, wurden Fragen zum Pflanzenschutz untersucht. In den Jahren 2009 und 2010 stand der Bau eines neuen CA-Lagers an. 2010 folgte der Einstieg ins Schulfruchtprogramm, was Büchele als zukunftsweisende Aufgabe wertet, da dabei die Konsumenten von morgen im Fokus stehen. Zwei Jahre später folgte die Einrichtung des Öko-Modellbetriebs, der deutschlandweit eine Vorreiterrolle einnimmt. Neueste Projekte befassen sich unter dem Stichwort Apfel4.0 mit der Datenfusionierung vom Feld bis zum Shelf life und im Anbau mit Versuchen zu Doppelreihen zur Ertragssteigerung.


Schwierige Geburt


Dass der Weg zur heutigen Forschungseinrichtung kein Selbstläufer war, machte Franz Huchler deutlich. Der einstige Vorsitzende der Obstregion Bodensee und Präsident des Landesverbandes Erwerbsobstbau erinnerte an den massiven Einsatz des Berufsstandes, eine Nachfolgeeinrichtung für die universitäre Versuchsstation zu finden. Für dieses Ziel setzte sich auch Dr. Josef Streif ein, Ende der 90er Jahre noch einer von einst acht Wissenschaftlern auf dem Schuhmacherhof, als aufgrund von Sparzwängen der Betrieb eingestellt werden sollte.
In einer Briefbotschaft erinnerte die frühere Landwirtschaftsministerin Gerdi Staiblin an die intensive Vorarbeit bis am 15. September 2000 die Unterschriften unter die Stiftungsurkunde erfolgten. Als Win-win-Situation bezeichnete Kurt Widmaier, der als Ravensburger Landrat mit zu den Stiftungsvätern zählte, die Einrichtung in Bavendorf. Zum einen konnte so die wissenschaftliche Forschung am Bodensee gehalten werden, zum anderen hätten die Praktiker und Marktbeteiligten einen Gewinn aus der praxisnahen Arbeit.
Davon profitieren selbst königliche Hoheiten, denn mit der Bodensee-Apfelkönigin Julia Heimgartner absolvierte eine von mittlerweile hundert Lehrlingen ihre Ausbildung am Kompetenzzentrum. Die gute Zusammenarbeit mit der Praxis lobten Hubert Bernhard und Nikolaus Glocker, die den Beiräten für Fragen zur integrierten Produktion und zum ökologischen Anbau vorstehen.

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