Durchmischtes Ernteergebnis
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Frostbedingt hat die Erntemenge der Süßkirschen in diesem Jahr mit rund 40.000 Tonnen nicht ganz das Niveau der Vorjahre erreicht und auch bei den Sauerkirschen mussten Einbußen von etwa 25 Prozent einer Normalernte in Kauf genommen werden. Die Ernte der Pflaumen und Zwetschen ist noch nicht abgeschlossen, aber auch hier berichten die Erzeuger aus den Anbauregionen im Osten und Westen von Frostschäden.
Wetterbedingt schwierige Erdbeerernte
Die Erdbeersaison war witterungsbedingt auch in diesem Jahr schwierig. Die Spätfröste und Trockenheit waren für die Kulturführung schwierig. Mit 18.800 Hektar war es seit 2003 die geringste Erdbeeranbaufläche. Gegenüber dem Vorjahr wird mengenmäßig eine etwas geringere Erntemenge von rund 99.000 Tonnen erwartet.
Beim Gemüse begann die Erntesaison 2020 bei fast allen Kulturen noch früher als im letzten Jahr, allerdings verzögerte sich dann im April und Mai das Wachstum durch die kühleren Temperaturen wieder. Stark- und Extremniederschläge haben vielen Gemüsekulturen auch in diesem Jahr wieder zugesetzt. Die Trockenheit war für die Betriebe auch in diesem Jahr bei der Bewässerung der Kulturen eine große Herausforderung.
Insgesamt war die Spargelsaison durch einen sehr frühen Beginn gekennzeichnet, der aufgrund der Corona-Pandemie vor enorme Herausforderungen gestellt wurde. Es ist von einer vorläufig geschätzten Erntemenge von 106.400 Tonnen auszugehen. Diese liegt 14 Prozent unter dem sechsjährigen Durchschnitt von 123.700 Tonnen.
Bei Zwiebeln ist von einer Erntemenge von knapp 500.000 Tonnen auszugehen. Die Möhrenernte dürfte wieder um etwa 700.000 Tonnen liegen. Bei Weißkohl wird eine Erntemenge von 449.000 Tonnen erwartet und bei Rotkohl 125.000 Tonnen. Schwache Standorte ohne Bewässerung zeigen dabei Ertragsdepressionen. Insgesamt ist aber von einer guten Kohlernte in diesem Jahr auszugehen und bei Salaten (Kopfsalat, bunte Salate, Eissalat) ist eine gleichmäßige, wenn auch hitzebedingt kleinere Ernte zu erwarten.
Bewässerung treibt die Kosten
Die Trockenheit im Obst- und Gemüsebau führte auch 2020 zu höheren Kosten durch die Bewässerung der Kulturen. Durchschnittlich ist von Bewässerungskosten in Höhe von zehn bis 15 Prozent des Umsatzes auszugehen. Rund 80 Prozent der Obst- und Gemüseflächen können und müssen bewässert werden. Zusätzlich stellte die Corona-Pandemie den Obst- und Gemüsebau vor bisher ungeahnte Herausforderungen. Der weltweite Ausbruch führte zur Grenzschließungen und hinderte die Saisonarbeitskräfte an Aus- und Einreise. Für die im Obst- und Gemüsebereich dringend benötigte Arbeitskraft aus dem Ausland konnte mit den Konzeptpapieren Ausnahmeregelungen gefunden werden. Dafür mussten intensive Hygienekonzepte in kürzester Zeit umgesetzt werden, was zu höheren Aufwendungen geführt hat.
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