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Integrierter Pflanzenschutz

Nachts behandeln spart Pflanzenschutzmittel ein

Wenn das Unkraut drückt und eine Behandlung nötig wäre, kann große Hitze dem Pflanzenschutz einen Strich durch die Rechnung machen. Um Verdunstungsverluste gering zu halten und außerhalb der typischen Insektenflugzeiten aufs Feld zu fahren, kann eine Behandlung bei Nacht Sinn ergeben. Landwirt Klaus Keppler vom Hofgut Dettenberg teilte dazu seine Erfahrungen auf dem 68. Baden-Württembergische Pflanzenschutztag, der online abgehalten wurde.
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Die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln bei Nacht kann die Effizienz erheblich steigern.
Die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln bei Nacht kann die Effizienz erheblich steigern. JONAS KLEIN
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Auf dem Betrieb Dettenberg finden sämtliche Pflanzenschutzapplikationen bei Nacht zwischen 22 und 6 Uhr statt. Damit die Behandlung auch bei Dunkelheit präzise erfolg, kommt zum Einsatz:

  • Eine Beleuchtung des Spritzgestänges,
  • automatisches Lenksystem mit RTK-Korrektur sowie
  • eine automatische Teilbreitenschaltung.

Diese Technik ist bedeutsam, da das nächtliche Ausspritzen einer Keilfläche mit Augenlicht und Scheinwerfern fast unmöglich effizient durchzuführen ist. "Bei Nacht mit halber Aufwandmenge spritzen bringt so viel wie bei Tag mit voller Menge", erklärte Keppler, da die Verdunstung erheblich reduziert ist.

Wasser ansäuern

Überdies sollte man auf kalkarmes Wasser zurückgreifen, das zum Ansetzen der Spritzbrühe für eine optimale Benetzung angesäuert wird. Dafür kann beispielsweise Regenwasser infrage kommen, das in einer Zisterne gesammelt wird. "Dann sind Reduktionen der Wirkstoffmenge bis zu 50 Prozent und auch der Wassermenge möglich, um einen gleichen Wirkungserfolg wie bei einer Tagapplikation von voller Aufwandmenge zu erzielen", sagte Keppler auf dem Pflanzenschutztag.

Anwohner aufklären

Was nachts geschieht, hat für viele Menschen den Anschein des Verbotenen. Es lohne sich daher, vorher mit Anwohnern ins Gespräch zu kommen und zu erklären, welche Effizienzgewinne durch die Nachtbehandlung möglich sind. Überdies werden Insekten geschont. "Die Leute verstehen das“, äußerte sich Keppler. Der Aufwand für Pflanzenschutz liegt nach eigenen Angaben bei 2019 bei 70 Euro pro Hektar.

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