Ackerbau-Telegramm
Ramularia in Gerste erkennen
Ramularia ist die bedeutendste Krankheit im Gerstenanbau und kann Ertragsverluste bis zu 30 Prozent verursachen. Erste Infektionen der Blätter erfolgen bereits im Herbst oder frühen Frühjahr, von wo aus die Besiedelung der oberen Blätter über Konidien erfolgt. Zur Blüte ist das Fahnenblatt meist schon infiziert, jedoch sind zu diesem Zeitpunkt kaum Krankheitssymptomen festzustellen. Nach der Blüte sind erste dunkelbraune Punkte (Sprenkelnekrose) zu erkennen, die sich je nach Witterung sehr schnell ausbreiten und die Blätter innerhalb weniger Tage zerstören. Ursache dieses schnellen Absterbeprozesses sind Sauerstoffradikale, welche bei Kontakt der Pilztoxine (Rubelline) mit Sonnenlicht entstehen. Die Zerstörung der Blattzellen geschieht besonders schnell bei starker Sonneneinstrahlung nach kühl-feuchter Witterung und betrifft zuerst die oberen Blattetagen. Der bis dahin im Inneren der Pflanze wachsende Pilz ernährt sich nun von den abgestorbenen Zellen und bildet anschließend seine Überdauerungsorgane.
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