Heidelbeersaison lässt hoffen
Die Frühjahrsfröste haben in diesem Jahr kaum zu Schäden an den Heidelbeersträuchern geführt. Daher rechnet die Vereinigung der Spargel- und Beerenanbauer nach einem sehr guten Blütenansatz und guten Blüh- und Bestäubungsbedingungen mit einer guten Fruchtqualität und wachsender Erntemenge.
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Nach dem Start der Heidelbeerernte in Süd- und Mitteldeutschland beginnt nun auch die Heidelbeersaison in der Norddeutschen Tiefebene. Niedersachsen ist dabei mit etwa 2200 Hektar Anbaufläche und rund 70 Prozent der Produktionsfläche das Zentrum des deutschen Heidelbeeranbaus.
Heide- und Moorstandorte ideal für den Anbau
„Bei uns in Deutschland haben die meisten Heidelbeeren ideale Anbauvoraussetzungen, denn sie wachsen auf Heide- oder Moorstandorten, ihrem natürlichen Lebensraum“, berichtet Felix Koschnick, Leiter der Versuchsstation Beerenobst bei der Landwirtschaftskammer in Vechta-Langförden. Die Haupternte im Freiland wird dieses Jahr im Zeitraum von Anfang Juli bis Anfang August stattfinden. Aktuell wird bereits in Folientunneln geerntet.
„Wir gehen optimistischer als im Vorjahr von einer landesweiten Gesamterntemenge von 16.000 bis 18.000 Tonnen aus“, sagt der Leiter der LWK-Versuchsstation Beerenobst. Laut dem Statistischen Bundesamt umfasste 2021 die Heidelbeeranbaufläche in Deutschland 3360 Hektar (zwei Prozent mehr als im Jahr 2020) mit einer Erntemenge von gut 15.600 Tonnen. Damit hat die Heidelbeere als wichtigste Strauchbeerenkultur in Deutschland einen Anteil von 36 Prozent der deutschen Strauchbeerenfläche und einen Anteil von 34 Prozent der gesamten Strauchbeerenernte.
Kauf regionaler Beeren ist gut für die Klimabilanz
Die regionale Produktion von Heidelbeeren hat große Vorteile für die Klimabilanz: Heimische Heidelbeeren wachsen in Gebieten mit ausreichend vorhandenem Wasser, haben relativ kurze Transportwege und sind dank einer Kombination aus Sorten mit unterschiedlichen Reife-Terminen von Mitte Juni bis Mitte September verfügbar.
Betrachtet man die Ökobilanz bei Importbeeren, so ist diese teilweise verheerend. In Übersee, zum Beispiel in Südamerika, werden die Blaubeeren häufig in kargen, trockenen Regionen angebaut – unter massiven Folgen für die Natur. Nicht selten müssen Schmelzwasserflüsse für den Anbau umgeleitet und Staudämme gebaut werden, um die Wasserversorgung sicherzustellen. Dazu kommt der Transport nach Europa, der zirka drei bis vier Wochen für die bis zu 13.000 Kilometer lange Schiffsreise von Chile oder Peru nach Deutschland dauert. Des Weiteren ist der Transportaufwand durch die Langzeitlagerung auf See größer sowie der Einsatz an Pflanzenschutzmitteln höher, da zur Förderung der Fruchtqualität in Vorbereitung für den langen Seeweg vermehrt Fungizide und Insektizide zum Einsatz kommen.
„Die Verbraucher und Verbraucherinnen haben die Möglichkeit, regional und saisonal Heidelbeeren in guter Qualität und ausreichender Menge einzukaufen und damit auch die inländische Versorgungssicherheit zu unterstützen“, betont Fred Eickhorst, Geschäftsführer der Vereinigung der Spargel- und Beerenanbauer e.V.
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