Im Winterraps auf Schnecken, Rapserdflöhe und Schwarzen Kohltriebrüssler achten
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Gleichzeitig sind die Bestände auf die Löcher, die durch den Reifungsfraß der Rapserdflöhe entstehen, zu kontrollieren. Wenn ab dem Auflaufen bis zum Dreiblattstadium 10 Prozent der Blattfläche durch Fraß zerstört ist, ist der Bekämpfungsrichtwert überschritten. Zur Bekämpfung sind nur synthetische Pyrethroide zugelassen. Um eine zunehmende Resistenz der Erdflöhe zu vermeiden, sollte nur nach Überschreiten des Bekämpfungsrichtwertes gespritzt werden. Jede unnötige Behandlung trägt zur Selektion resistenter Erdflöhe bei.
Gelbschalen effizient verteilen
In Schutzgebieten muss für die Überwachung von Rapsschädlingen zudem
- bis zwei Hektar Schlaggröße oder Bewirtschaftungseinheit mindestens eine Gelbschale circa 20 Meter vom Feldrand entfernt,
- bis 10 Hektar eine weitere Gelbschale und
- darüber je weitere 10 Hektar eine zusätzliche Gelbschale stehen.
Werden ab dem Vier- bis Sechsblattstadium mehr als 50 bis 75 Käfer je Gelbschale in drei Wochen gefangen, sollte nicht vor Ende September gespritzt werden. Dadurch werden auch noch später zufliegende Rapserdflöhe und geschlüpfte Larven erfasst. Für diese Behandlung eignet sich auch ein aufgrund der Notfallsituation zugelassenes Insektizid mit dem Wirkstoff Cyantraniliprole, zum Beispiel Minecto Gold.
Schwarzer Kohltriebrüssler kommt
Örtlich ist seit einigen Jahren ein zunehmender Befall mit dem Schwarzen Kohltriebrüssler festzustellen. Der 2,4 bis 3,7 mm lange, schwarz glänzende Käfer mit roten „Füßen“ legt seine Eier im Herbst in die Blattstiele. Die Larven fressen sich bis zum Frühjahr von dort zum Vegetationspunkt. Dadurch kommt es zum Absterben des Haupttriebes.
Als vorläufiger Richtwert wurden 10 Rüssler in einer Gelbschale innerhalb von drei Tagen festgelegt. Da noch keine Erfahrungen zur Wirksamkeit von Cyantraniliprole-Mittel vorliegen, sollte, sofern eine Behandlung gegen beide Käferarten erforderlich ist, ein synthetisches Pyrethroid zum Einsatz kommen.
Ausfallgetreide kann den Raps überwachsen. Um dies zu verhindern, ist eine Behandlung mit einem Gräsermittel im Zwei- bis Dreiblattstadium des Ausfallgetreides erforderlich. Ist auch schon Ackerfuchsschwanz aufgelaufen, sollten „Dim“-Mittel (Focus Ultra + Dash E.C., Select 240 EC + Radiamix) bevorzugt zur Anwendung kommen.
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