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Laubholzgespräch in Stuttgart

Laubholzmarkt bewegt sich seitwärts

Auf Einladung des Arbeitskreises Laubholz im Deutschen Säge- und Holzindustrie Bundesverband (DeSH) und der Forstkammer Baden-Württemberg trafen sich am 8. Oktober in Stuttgart rund 30 Vertreter des Waldbesitzes und der Laubholz-Sägeindustrie aus Baden-Württemberg zum jährlichen Laubholzgespräch. Im Mittelpunkt standen Marktentwicklungen, waldschutzrelevante Themen sowie die europäische Regulierungspolitik.

von Forstkammer Baden-Württemberg Quelle Forstkammer BW erschienen am 22.10.2025
Brennholz stabilisiert den Stammholzmarkt: Ohne den Brennholzmarkt ist die Bereitstellung von Stammholz wirtschaftlich häufig nicht darstellbar. Das Bild zeigt die Hackschnitzel Herstellung mit einem sogenannten Hacker. © Matthias Borlinghaus
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Die Teilnehmenden erwarten für den Laubholzmarkt insgesamt eine Seitwärtsbewegung. Besonders im Bereich der schwächeren Buchenstammholzsortimente zeichnen sich aber Absatzprobleme ab. Vertreter des Waldbesitzes betonten dabei die zentrale Rolle des Brennholzmarkts: Ohne diesen sei die Bereitstellung von Stammholz wirtschaftlich häufig nicht darstellbar. Stammholz- und Brennholzbereitstellung müssten deshalb gemeinsam betrachtet werden, da im Forst mit dem gesamten Baum kalkuliert werde. Zudem könne der derzeit starke Nadelholzmarkt die Verfügbarkeit von Laubholz negativ beeinflussen.

Frühzeitige Bereitstellung

Sorge bereitet beiden Branchen das steigende Entwertungsrisiko bei Eichenstammholz durch holzbrütende Insekten. Einigkeit bestand darüber, dass eine frühzeitige Bereitstellung und Abfuhr des Holzes – möglichst vor April – entscheidend ist, um Schäden zu vermeiden. Gleichzeitig brauche es die Möglichkeit, im Bedarfsfall Pflanzenschutzmittel einzusetzen. Mit Blick auf das drohende Auslaufen der Zulassung von Karate® Forst flüssig, dem derzeit einzigen zugelassenen Insektizid für diesen Zweck, sehen Waldbesitz und Sägeindustrie dringenden Handlungsbedarf.

Kein Entwaldungsrisiko in Mitteleuropa

Positiv bewertet wurde die angekündigte Verschiebung der EU-Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten (EUDR). Die Beteiligten sehen jetzt die dringende Notwendigkeit, die zusätzliche Zeit für inhaltliche Anpassungen der Verordnung zu nutzen. Insbesondere fordern sie die Einführung einer „Null-Risiko“-Kategorie, um der Tatsache Rechnung zu tragen, dass in Mitteleuropa kein Entwaldungsrisiko besteht. So könnten Marktakteure von unnötiger Bürokratie und Kosten entlastet werden. Abschließend unterstrichen beide Seiten, dass die gemeinsamen Ziele nur im engen Schulterschluss von Waldbesitz und Sägeindustrie erreicht werden können. Zur Stärkung des gegenseitigen Verständnisses wird angeregt, vermehrt gegenseitige Praktika und Austauschmöglichkeiten für Nachwuchskräfte beider Branchen zu ermöglichen.

Interessen der Säge- und Holzindustrie

Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e. V. (DeSH): Seit über 125 Jahren vertritt der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) die Interessen der Säge- und Holzindustrie auf Bundes-, Landes- und europäischer Ebene. Mit ihren vielfältigen Produkten aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz bilden die 350 Mitgliedsunternehmen des DeSH das Scharnier zwischen dem Wald und der Holzverarbeitung bis zum Holzbau. Sie sind ein wesentlicher Pfeiler für die Bioökonomie und Schlüssel für die nachhaltige Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft. Der DeSH steht für die nachhaltige Verarbeitung und Verwendung des Roh- und Werkstoffs Holz als Beitrag zu Klimaschutz, Beschäftigung und Wertschöpfung für einen zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort Deutschland.

Interessen der Waldbesitzer

Die Forstkammer Baden-Württemberg e.V.: Die Forstkammer Baden-Württemberg vertritt die Interessen der 240.000 privaten und 1.000 kommunalen Waldbesitzer des Bundeslandes. In deren Eigentum sind Dreiviertel der Waldfläche von Baden-Württemberg, insgesamt über 1 Million Hektar. Mit 38 Prozent Waldanteil (1,4 Millionen Hektar) an der Landesfläche zählt Baden-Württemberg zu den waldreichsten Bundesländern. Die Bäume in Baden-Württemberg binden jährlich rund 13 Millionen Tonnen CO2 und sind damit wichtig für ein gesundes Klima.

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