Nitrat-Informationsdienst startet
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Trotz nennenswerter Niederschlagsmengen von September bis November wurden in den ersten Nitratproben von 2023 vergleichsweise hohe Werte gemessen. Der landesweite Frühjahrsstartwert liegt im Fall der Winterungen auf ackerbaulich genutzten Flächen bei 26 kg N je ha und ist damit um 9 kg N je ha geringer als noch bei den Werten der SchALVO-Herbstkontrollaktion des letzten Jahres. Dies kann u.a. mit der Verlagerung von Nitrat in tiefere Schichten durch die hohen Winterniederschläge erklärt werden. Eine weitere Erklärung ist die N-Aufnahme von Zwischenfrüchten bzw. der bereits aufgelaufe-nen Winterungen im Herbst. Der ermittelte Wert ist bezogen auf eine Bodentiefe bis 90 cm und umfasst knapp 1800 beprobte Standorte.
Die Nitratgehalte verteilen sich im Durchschnitt folgendermaßen über die drei Bodenschichten: 8 – 9 – 9 kg N je ha. Eine gewisse Verlagerung von Nitrat nach unten ist bei den Standorten zu erkennen, die die 3. Schicht tatsächlich beprobt haben. Eine mögliche Ursache können auch hier die hohen Niederschlagsmengen aus dem vergangenen Herbst sein. Generell und vor allem in nie-derschlagreichen Wintern ist die Beprobung der dritten Schicht besonders zu empfehlen. Die Modellierung der Gehalte der dritten Schicht auf Basis der zweiten Schicht ist immer nur eine Annäherung an den selbst beprobten Wert.
Zwischen den einzelnen NID-Regionen sind auch in diesem Jahr einige Unterschiede in der Höhe und der Verteilung der Nitratgehalte zu erkennen (Tabelle 1). Die Düngung im Frühjahr muss entsprechend der verfügbaren Stickstoffgehalte im Boden angepasst werden. Der im Boden vorhandene Nitratstickstoff ist pflanzenverfügbar und steht der Pflanze im Frühjahr sofort zur Verfügung. Diese Tatsache ist bei der ersten Düngungsmaßnahme zu berücksichtigen.
Tabelle 1: Nitratgehalte in 0 - 90 cm Bodentiefe Anfang bis Mitte Februar 2023
Kulturen | NID-Region | kg N/ha |
---|---|---|
Winterweizen, Dinkel | Mittel Baden-Württemberg | 31 (9- 11- 11) |
Geringere Alb, Baar, Heuberg, Schwarzwald | 35 (11- 12- 12) | |
Bauland | 26 (10- 9- 7) | |
Bessere Alb, Donau/Iller, Hohenlohe | 35 (11- 13- 11) | |
Neckar/Nagold, Schwäbischer Wald, östliches Albvorland | 31 (9- 10- 12) | |
Oberland/Bodensee | 32 (9- 11- 12) | |
Rheinebene | 35 (8- 13- 14) | |
Unterland/Gäulandschaften | 27 (8- 10- 9) | |
Wintergerste, Triticale | Mittel Baden-Württemberg | 23 (8- 8- 7) |
Geringere Alb, Baar, Heuberg, Schwarzwald | 24 (9- 9- 6) | |
Bessere Alb, Donau/Iller, Hohenlohe | 26 (9- 9- 8) | |
Neckar/Nagold, Schwäbischer Wald, östliches Albvorland | 20 (8- 6- 6) | |
Oberland/Bodensee | 22 (7- 7- 8) | |
Rheinebene | 27 (9- 9- 9) | |
Unterland/Gäulandschaften | 19 (7- 7- 5) | |
Winterraps | Mittel Baden-Württemberg | 17 (6- 6- 5) |
Geringere Alb, Baar, Heuberg, Schwarzwald | 19 (8- 6- 5) | |
Bessere Alb, Donau/Iller, Hohenlohe | 18 (6- 7- 5) | |
Oberland/Bodensee | 17 (6- 6- 5) | |
Rheinebene | 21 (7- 7- 7) | |
Unterland/Gäulandschaften | 15 (6- 5- 4) | |
Winterroggen | Mittel Baden-Württemberg | 23 (7- 8- 8) |
Rheinebene | 20 (5- 7- 8) | |
Unterland/Gäulandschaften | 16 (6- 6- 4) | |
Stand 17.02.2023 Zeitraum: KW 5 - 7 |
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