Zuckerrüben: Blattkrankheiten checken
Nach Reihenschluss, meist ab Mitte Juni, werden die Zuckerrüben auf Blattkrankheiten kontrolliert. Die Infektionsgefahr für Cercospora-Blattflecken ist bei Temperaturen zwischen 25 und 35 °C und einer hohen Luftfeuchtigkeit über mehrere Stunden besonders hoch. Wenn es ab Woche 25 zu der vorhergesagten Wetteränderung kommt, steigt die Infektionsgefahr.
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Für die Ermittlung des Bekämpfungsrichtwertes wird auf dem Schlag an 100 zufällig ausgewählten Stellen jeweils ein Blatt auf Befall untersucht. Wird er in einem Gebiet (bis Ende Juli 5 Prozent) überschritten, ruft die Südzucker zu eigenen Kontrollen auf Befall durch Pilzkrankheiten auf. Die Ergebnisse der laufenden Kontrollen werden auch unter www.isip.de bekanntgegeben. Nach einem Aufruf müssen die Bestände zeitnah kontrolliert werden. Eine rechtzeitige Erstbehandlung ist für den Erfolg der Behandlungen besonders wichtig.
Aufgrund der Resistenzentwicklung hat das BVL in diesem Jahr wieder für eine Reihe von Pflanzenschutzmitteln (Panorama, Propulse sowie die Kupfermittel Coprantol Duo, Funguran progress, Grifon SC, Mastercop Act, Recudo, Yukon und Zerko) Notzulassungen erteilt (siehe auch BWagrar 24, Seiten 13, 14). Die Kupfermittel können mit der vollen Aufwandmenge maximal zweimal einem Azolfungizid zugemischt werden. Bei Behandlungen mit niedrigerer Dosierung (bis zu 50 Prozent) kann die maximale Anzahl der Behandlungen erhöht werden, solange die vorgesehene Gesamtaufwandmenge nicht überschritten wird. Auf derselben Fläche dürfen in den folgenden drei Kalenderjahren keine Mittel mit kupferhaltigen Wirkstoffen zum Einsatz kommen. Die Aufzeichnungen über den Einsatz der Kupfermittel sind flächengenau zu machen und mindestens fünf Jahre aufzubewahren.
Für Diadem (Wirkstoffe: Fluxapyroxat und Mefentrifluconazol) wurde eine reguläre Zulassung gegen Cercospora-Blattflecken, Ramularia-Blattflecken, Rübenrost und Echten Mehltau in Zuckerrübe und Futterrübe erteilt. Das Mittel kann mit 1 l/ha in 150 bis 400 l Wasser/ha gespritzt werden. Es sind maximal zwei Behandlungen im Abstand von 14 Tagen möglich. Die Wartezeit beträgt 28 Tage. In Schutzgebieten ist zur Beurteilung der Behandlungsnotwendigkeit ein Spritzfenster anzulegen.
Schosser früh beseitigen
Unkrautrüben sind die Folge von nachlässiger Beseitigung von Schossern. Dieses Problem sollte durch frühzeitiges (vor der Samenreife) Ausreißen der Schosser angegangen werden. Bei Vorkommen von Unkrautrüben sind diese jetzt zu bekämpfen, damit von diesen keine weitere Ausbreitung von Wildrübensamen erfolgen kann.
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